Christoph Lode Pandaemonia 3
Phoenixfeuer
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»Phoenixfeuer« (Pandaemonia 3) von Christoph Lode
Liam, Quindal, Madalin und die Manusch-Kinder sitzen im Kerker von Bradost, während Lucien die Rache des Alchimisten fürchten muss. Als Lady Sarka ihr wahres Gesicht zeigt und ihr Versprechen bricht, Jackons Freunde nicht zu töten, wacht Jackon endlich aus seiner Verblendung auf. Er beschließt, sich von ihr loszusagen und seinen Freunden zu helfen. Zunächst befreit er den Alben Lucien; zusammen mit dem Lindwurm Rual gelingt es ihnen, die Freunde aus dem Gefängnis zu befreien. Doch damit hören die Probleme noch lange nicht auf: Die Dämonen gelangen nun über Erdspalten nach Bradost, die Lady reißt noch weitere Kräfte an sich und droht die Vernichtung der Traumlande zu beschleunigen, und dann ist auch noch ein Verräter unter ihnen.
Meinung
Neben der Karte enthält dieser Band auch ein Personenregister und eine Zusammenfassung der bisherigen Handlung. An dieser Stelle zu beginnen, ist dennoch nicht zu empfehlen, denn man würde zwei interessante Bücher verpassen und einige Hintergründe vermissen.
Vertreter aller drei Welten (Traumlande, Bradost und die Dämonenwelt) kommen vor und wir reisen sogar über die Grenzen Bradosts hinaus und treffen dort auf das Volk von Yaro D'Ar. Steampunk-Fans kommen mit den Reisen per Luftschiff auf ihre Kosten. Das Finale der Pandaemonia-Trilogie ist von allen wohl am prallsten gefüllt mit aufregenden Abenteuern. Die Figuren kämpfen gegen die Wache der Lady Sarka, Dämonen und Untote, zu Land und über dem Meer.
Auch wenn Leser, die dem Jugendalter entwachsen sind, manches voraussehen werden, wird das Lesevergnügen dadurch kaum geschmälert, denn die Handlung ist einfallsreich genug, sodass man am liebsten gar nicht zum Ende kommen will. Lode schafft es nicht nur, die Spannung bis zum Stück aufrecht zu halten und zu einem furiosen Finale abzuschließen, er gibt dem Leser auch ein befriedigendes, weil nicht zuckersüßes Ende. Die über 460 Seiten hinweg fiel es mir jedes Mal schwer, das Buch aus der Hand zu legen, und ich hatte wieder das gleiche Gefühl wie beim ersten Band – nämlich mitten drin zu sein in dieser exotischen, vielseitigen Welt. Wahnsinnig komplizierte Figuren hat Lode nicht erschaffen, und auch wenn sie manchmal (arg schnell) die Seiten wechseln oder Fehler machen, bleiben sie gut oder böse. Im Fall von Lady Sarka hat das zu dem Widerspruch geführt, dass sie intelligent ist, doch verblendet genug, nicht zu sehen, was sie mit ihrem Handeln anrichtet, auch wenn es direkt vor ihren Augen geschieht. Handelnd kommt sie kaum vor in „Phönixfeuer“.
Man sieht, dass Liam, Vivana und Co. nicht mehr dieselben sind wie im ersten Band, doch größere Entwicklungen ergeben sich auch nicht mehr. Vivana beispielsweise hat nun neue Fähigkeiten und gleichzeitig mehr Selbstvertrauen. Zu den bekannten kommen neue Charaktere hinzu, diese haben allerdings auch nur eine gewisse Rolle zu erfüllen.
An manchen Stellen hat der Autor erneut Szenarien eingeführt, nur um einen leichten Ausweg zu wählen. Man hätte sich größere Auswirkungen wie Chaos, Grauen und massenweise Tote vorgestellt, wenn eine Horde von Dämonen in eine unvorbereitete Stadt einbricht, noch dazu scheint die Barrikade das Problem zu leicht einzudämmen. Auch leichte Unstimmigkeiten (wie die Rache der Mama Ogda: Umbra Zweifel einzugeben) sind mir aufgefallen.
Fazit
Diese Reihe fährt keine komplizierten Handlungsverläufe oder gut ausgearbeiteten Charaktere auf, bietet aber spannende Abenteuer und eine Alternative zu den Standard-Fantasywesen/-welten. Eine schnell zu lesende Serie, die ich auch älteren Lesern empfehlen würde.