Christoph Lode Pandaemonia 2
Die Stadt der Seelen
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»Die Stadt der Seelen« (Pandaemonia 2) von Christoph Lode
„Die Stadt der Seelen“ fängt da an, wo „Der letzte Traumwanderer“ aufgehört hatte: Vivana reist mit Lucien und ihrem skeptischen Vater in die Dämonenwelt und sucht nach Liam. Dort müssen sie sich nicht nur mit heimtückischen Dämonen und verlorenen Seelen herumschlagen – als sie Liam schließlich finden, ist er nicht mehr der Liam, den sie kannten. Erneut muss Vivane ihre Hoffnung auf ihre Tante setzen. Jackon vervollkommnet derweil seine Fähigkeiten und verfolgt besorgt die Vorgänge in der Traumwelt. Denn die Seelenhäuser sind im Verfall, seitdem die Alben die Welt verlassen haben und Aziel ist sehr geschwächt. Was geschieht, wenn niemand mehr die Träume beschützt?
Meinung
Obwohl mich die Cover-Gestaltung in keiner Weise überzeugen kann – weder die merkwürdig androgyne Figur noch die Farbe der Schrift ist ansprechend für mich –, kann
Band zwei qualitativ doch mit seinem Vorgänger mithalten und zeigt keine Durchhänger. Wir erfahren mehr über Lady Sarkas Wesen und die Gräuel ihrer Herrschaft, auch der Inhalt des gelben Buches und die Verbindung zwischen den Welten werden aufgedeckt.
Wieder erwartet den Leser eine spannende Geschichte mit Perspektivenwechsel, wobei diesmal Vivana und Jackon im Mittelpunkt stehen. Auch hier sind es mehr die Szenerien als die eher simpel gestrickten Figuren, die faszinieren. Der Wohnort von Godfrey (dem Mann, der sich immer mal wieder in Aether verwandelt) ist klasse beschrieben, man möchte am liebsten dort einziehen. Bei einigen Figuren ist eine Entwicklung zu beobachten, selbst Rual der Tatzelwurm wächst im wahrsten Sinn des Wortes über sich hinaus. Während Vivana und ihr Vater ihre Beziehung verbessern und durch die traumatischen Erfahrungen stärker werden, bewegt sich Jackon weiter in die falsche Richtung. Er zieht Befriedigung aus seiner Macht und seiner neuen Stellung als Leibwächter, auch die Ermordung der Rebellen erweckt kein Mitleid in ihm. Es war sehr frustrierend, ihn in seiner Verblendung und Manipulierbarkeit zu beobachten. Die Lady lässt immer wieder ihre dunkle Seite durchscheinen, und selbst die schrecklichste Enthüllung lässt Jackon kaum in seiner Treue wanken oder sie in Frage stellen, zu dem Punkt dass er dumm und naiv wirkt. Besonders überrascht hat mich, dass er seine Bewunderung und Dankbarkeit der Lady gegenüber selbst über die Beziehung zu seinem besten Freund stellt. Nachvollziehbar wird dies nur dadurch, dass Jackon ein Kind der Straße ist, ohne Bildung und somit leichtes Opfer von Manipulationen. Ich denke jedoch, dass Jackon in Band drei endlich seine Blindheit verlieren wird.
Die Spannung steigert sich gegen Ende immer mehr und das Ganze endet wie erwartet in einem riesigen Cliffhanger. Da ist es eine Erleichterung, dass man sich sofort auf den Schlussband, Phoenixfeuer, stürzen kann.
Fazit
Wem der erste Band gefallen hat, kann hier beherzt zugreifen.
Reihenfolge
1. Der letzte Traumwanderer
2. Die Stadt der Seelen
3. Phoenixfeuer