Sabaa Tahir Elias & Laia 2
Eine Fackel im Dunkel der Nacht
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»Eine Fackel im Dunkel der Nacht« (Elias & Laia 2) von Sabaa Tahir
Elias und Laia gelingt die Flucht aus den Fängen der Kommandantin Keris Vetruria. Mit letzter Kraft, Mut und Geschick gelingt den beiden das Entkommen aus einer zerstörten Stadt. Sie machen sich auf die Reise nach Kauf, um Laias Bruder Darin aus dem Gefängnis zu befreien. Denn nur Darin mit seinem Wissen und Können kann den Kundigen bei ihrem Aufstand gegen die Masken helfen und dem Kampf um Freiheit eine neue, siegreiche Richtung geben. Doch der Weg nach Kauf ist lang und gefährlich. Wie gefährlich offenbart sich den Flüchtenden erst nach und nach. Und fast scheint es, dass nicht alle die Reise überleben werden.
Das Cover zeigt die geheimnisvollen Augen einer Frau, die den Betrachter leicht seitlich sehr intensiv anblicken. Ich schwanke noch, ob es Helena oder Laia sein soll, tendiere allerdings eher zu Helena, da Laias Augen golden sind und diese sehr dunkel wirken. Der Blick hat etwas magisches und ich finde ihn toll für das Coverbild gewählt. Am unteren Bildrand ist eine alte, verfallene Stadt zu sehen. Eine Arena, verfallene Gebäude unter der erbarmungslosen Wüstensonne. Kein Leben ist erkennbar. Wirken die Augen magisch und lebendig, spricht die Stadt eher von Tod und Vergänglichkeit.
In die Fortsetzung von Elias und Laia konnte ich mich nicht ganz so schnell und mühelos fallen lassen, wie in den ersten Teil . Denn Sabaa Tahir geizte sehr mit Rückblicken und so fiel es mir denkbar schwer, mir die Handlung wieder ins Gedächtnis zurück zu rufen und die Verflechtungen und Bündnisse der Personen present zu haben. Nach und nach gelang es mir und einem entspannten Leseerlebnis stand nun nichts mehr im Wege.
Mir fehlte die Leichtigkeit und die Spannung, die ich im erste Band so bewundert hatte, obwohl das so nicht ganz richtig formuliert ist. Denn spannend war die Handlung durchaus, allerdings bremste sich die Autorin meiner Ansicht nach selber aus, da sie die politischen Ränkespiele mehr und mehr in den Vordergrund stellte. Natürlich waren die Verbindungen im Hintergrund wichtig, um die Handlung zu verstehen und nachzuvollziehen, aber ganz so ausgeprägt hätte es für mich nicht sein brauchen.
Die Reise nach Kauf und was Elias und Laia geschieht, ist mehr als packend und immer wenn ich mich in einen wahren Rausch gelesen habe, schwenkt Tahir um und schreibt aus Helena Aquillas Blickwinkel und lässt die politische Seite in den Vordergrund treten. Vorhersehbar ist keine Seite der Geschichte, was mich für die stellenweise Langeweile entschädigte. Fast zumindest, denn zu viel Politik ist einfach nichts für mich. Das habe ich in der Realität schon genug.
Die Charaktere haben mir mal wieder ausnehmend gut gefallen. Sie sind authentisch und ich konnte mich ohne Probleme in sie hineinversetzen! Gerne begleitete ich Elias, Laia und Helena, die jeweils aus der Ich-Perspektive ihre Geschichten erzählten. Überraschenderweise habe ich nicht einmal überlegen brauchen, wem ich gerade folge, was in meinen Augen für das schriftstellerische Talent der Autorin spricht. Dabei unterscheiden sich ihre Protagonisten gar nicht so stark voneinander; sie sind alle unglaublich stark und in sich gefestigt, kennen ihren Weg und vor allem, ihr Ziel. Ich mag so starke, bodenständige Personen, hätte aber als Ausgleich einen eher weichen, unsteten Charakter auch schön gefunden.
Mein Fazit
Eine tolle, packende Fortsetzung, die ich gerne gelesen habe.