Neal Shusterman All-Now-Dilogie 1
All Better Now
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»All Better Now« (All-Now-Dilogie 1) von Neal Shusterman
Eine neue Pandemie rast um die Welt: Crown Royale
Alle, die von der Krankheit genesen sind, sind glücklich, zufrieden und denken nicht mehr an sich, sondern einzig an das Gemeinwohl. Die Wirtschaft liegt am Boden, die bisher nicht Erkrankten haben Panik sich anzustecken, eine geteilte Gesellschaft ist auf dem Vormarsch. Die Genesenen und die Nichtumschlungenen.
Mitten in diesem Trubel der Alpha-Spreader Ròn, Millionärssohn und Genesener und die gegen Crown Royale immune Mariel. Beide verlieben sich ineinander und wollen die Welt ein kleines Stückchen besser machen. Doch alles kommt anders, als die beiden sich ausgemalt haben.
Das Cover zeigt einen dicken, knallgelb leuchtenden, lächelnden Smiley, der mich förmlich anstrahlt und mit seiner guten Laune ansteckt. Die schlecht gelaunten Smileys verschwinden im Hintergrund. Ich finde das Coverbild interessant zu Titel und Inhalt des Buches gewählt.
Neal Shusterman hat einen interessanten, in meinen Augen gesellschaftskritischen Roman geschaffen . Oft zog ich gedanklich Parallelen zu der Corona Pandemie, wie es vermutlich auch beabsichtigt war. Und aus diesem Grund muss ich leider sagen, dass mich das Thema nicht wirklich abgeholt hat. Vieles ist noch nicht aufgearbeitet und jeder geht mit der Sache anders um. Vielleicht ist das Neal Shustermans Weg, Corona zu verarbeiten. Oder auch uns eine Möglichkeit zu geben, sich erneut damit auseinander zu setzen. Mich hat er jedenfalls nicht damit abgeholt.
Zu Beginn des Buches fand ich es noch ganz nett, von den Genesenen zu lesen, die die Welt plötzlich aus einem Wir-Gefühl heraus betrachten und nicht mehr als egoistisches Individuum. Und dann irritierte mich die Dummheit, als sie wie die Lemminge ins Wasser sprangen, um jemanden zu retten, auch wenn sie nicht schwimmen konnten. Selbstaufgabe ist nicht immer gut, was der Autor zum Glück auch offen kommuniziert.
In diesen Wirren werden die zwei Parteien gut vorgestellt, denn die Egoisten werden egoistischer und wollen ihr Hab und Gut schützen. Auch wenn ich das eigentlich nicht so sehe, sondern es als natürliche Ordnung betrachte. Ja, ich gab dem Gedankenspiel eine Chance und versuchte mich damit anzufreunden. Meins war es trotzdem nicht.
Die Protagonisten konnten mich leider nicht so überzeugen , wie sie es in anderen Büchern des Autors taten. Ròn und Mariel sind zwar durchaus interessant, aber in meinen Augen auch recht durchschnittlich; haben wenig Ecken und Kanten. Die Umwelt prägt sie und gibt ihnen viel vor, sich selber entwickeln, eine Richtung suchen und ihren Weg finden, bleibt leider für mich noch etwas auf der Strecker. Es kann natürlich sein, dass in Teil zwei die beiden als glänzende Lichtgestalten auferstehen. Bei Neal Shusterman ist alles möglich und dafür schätze ich ihn!
All better now ist leider nicht mein Buch. Das Thema hat mich nicht abgeholt und dem Gedankenspiel des Autors mochte ich nicht recht folgen.