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Zygmunt Miloszewski

Domofon

  • Autor:Zygmunt Miloszewski
  • Titel: Domofon
  • Serie:
  • Genre:Horror
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Deutscher Taschenbuch Verlag
  • Datum:01 Januar 2008
  • Preis:8,00 EUR

 
»Domofon« von Zygmunt Miloszewski


Besprochen von:
 
Elohym78
Deine Wertung:
(3.5)

 
 
Das junge Ehepaar Robert und Agnieszka ziehen in eine Hochhaussiedlung nahe Warschau. Doch statt eines netten Empfangs begrüßt sie ein Toter im Aufzug. Ein Toter ohne Kopf, denn dieser liegt einige Etagen entfernt. Doch der Tote war nur der Anfang, denn das Hochhaus entwickelt ein unheimliches Eigenleben und verändert die Bewohner unmerklich. Bis es plötzlich seine Tore schließt: Kein Bewohner kommt mehr raus und auch keiner mehr rein.

Das Cover ist sehr düster. Es zeigt eine Gegensprechanlage, die in einem unheimlichen grün-gelb Ton schimmert, Nebel scheint aus ihr auf den Betrachter zu zu kriechen. Ich finde es sehr gut zu Titel und Inhalt des Buches gewählt, da es unheimlich ist und Angst einflößend wirkt. Einfach perfekt.

Zygmunt Miloszewski hat ein wirklich verblüffendes Werk geschaffen! Blutiger Horror auf der einen Seite, aber auch nachdenklich stimmende Momente über das Innenleben der Menschen. Am meisten fasziniert hat mich wirklich wie sehr sich Menschen in Extremsituationen verändern können, egal ob zum Guten oder zum Schlechten.
Im Mittelpunkt steht ein Hochhaus in einem Vorort von Warschau. Als Wohnort zum Leben mehr als geeignet, da alles bequem zu Fuß erreicht werden kann und die Mieten erschwinglich sind. Doch merkwürdigerweise steht ein Großteil der Wohnungen des Gebäudes leer. Denn viele Menschen spüren im Unterbewusstsein, dass von diesem Gebäude etwas Böses ausgeht und verlassen diesen Ort unverrichteter Dinge wieder. Doch ein paar Wenige ziehen trotzdem ein und erleben den Horror auf Erden. Diesen Horror, der mal blutig ist und mal eher im nicht greifbaren Bereich liegt, schildert der Autor unglaublich anschaulich. An vielen Stellen stellten sich meine Nackenhaare hoch, da ich mich beobachtet und unwohl fühlte. Am meisten hat mich die Sprache bei diesem Horror-Roman verblüfft. Normalerweise ist diese eher auf Action ausgelegt und stilistisch nicht so ausgeprägt, aber da hat Miloszewski mich wirklich angenehm überrascht. Nicht nur nachdenklich, sondern auch sprachlich ein Genuss!

Genauso interessant waren auch die Protagonisten, zu denen ich recht schnell eine Beziehung aufbauen konnte. Im Mittelpunkt stehen drei Personen: Der junge Kamil, ein typischer Jugendlicher der viele Flausen im Kopf hat und dem schnelle Autos und Mädchen wichtiger sind als seine schulischen Leistungen. Wiktor, ein ehemaliger Gerichtsreporter, der unter Alkoholeinfluss sein Leben zu Grunde richtet und schließlich die frisch verheiratete Agnieszka, die mit ihrem Ehemann Robert ihr Leben starten möchte. Zu Beginn des Buches sind sie zwar interessante Menschen mit ihren Lebens- und Leidensgeschichten, aber ihre innere Stärke entwickelt sich erst im Verlauf der Geschehnisse. Die drei bestreiten nicht nur die Aufgaben, die das Haus ihnen stellt, sondern sie wachsen auch an ihnen, finden zu sich und zu ihrem inneren Selbst.

Mein Fazit

Ein Horror-Roman mit verblüffenden Wendungen!
 


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