Simon Toyne
Purgatorium
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»Purgatorium« von Simon Toyne
Als eine Welle von Anschlägen die Welt der Himmelsforscher erschüttert, wird der frisch ausgebildete Agent Shepherd zu dem Fall hinzugezogen . Nicht, weil er einer der Besten ist, sondern weil seine Vorgeschichte ihn für den Fall prädestiniert. Gemeinsam mit seinem Kollegen Franklin, beginnt er die Ermittlungen und stößt bald schon in ein gefährliches Wespennest.
Mitten in der Wüste des Iraks ist ein neuer Garten Eden entstanden. Die junge Journalistin Liv Adamsen, macht mit Hilfe anderer den Ort zu einer Heimat für alle, die den Weg zu ihnen finden.
Währenddessen kämpft ihr Geliebter Gabriel Mann, in der Zitadelle von Trahpah mit einer gefährlichen Seuche, die alle nur die neue Pest nennen.
Das Cover ist sehr dunkel, in schwarz und grau Tönen gehalten. Der Titel ist in flammender Schrift mitten auf dem Buch, im Hintergrund ist ein großes Tau und ein etwas kleineres. Da ich solche minimalistischen Bilder bei Büchern sehr mag, finde ich es dementsprechend ansprechend und es trifft genau meinen Geschmack.
Lange habe ich auf die Fortsetzung von Simon Toyne gewartet! Und jetzt halte ich das Buch und somit das Ende der Trilogie endlich in Händen. Oft merke ich, dass gerade Trilogien in ihrer Spannung schwächer werden, da der Autor eigentlich schon alles gesagt hat, aber nicht so bei diesem Werk. Jeder Band hat eine eigenständige Handlung, die auf einen grandiosen Schluss hinarbeiten. Nichts ist vorhersehbar, alles ist möglich und das macht für mich ein wahrhaft gutes Buch aus! Für mich wird deutlich, dass der Autor nicht einfach so geschrieben hat, sondern bereits in Teil eins der Schluss feststand. Seine Handlung wurde vielleicht noch etwas verfeinert, aber das grobe Gerüst muss zu vor gestanden haben, denn anders kann ich mir diese wunderbar ausgewogenen Handlungsstränge einfach nicht erklären. Wie kleine Zahnrädchen greift alles in einander und nach und nach kristallisiert sich ein Gesamtbild heraus.
Leider ist Simon Toyne sparsam mit Rückblicken auf das bisher Geschehene, was ich sehr schade fand. Ich hätte es begrüßt, wenn zu Anfang eine kurze Zusammenfassung gewesen wäre. So kam ich an einigen Stellen doch arg ins Grübeln und musste mir mit Gewalt die Ereignisse zurück ins Gedächtnis rufen. Nicht immer hat es funktioniert.
Natürlich ist das Buch reine Fiktion, aber gerade jetzt, mit dem weltpolitischen Geschehen im Hinterkopf, wirkt es doch realer, als mir lieb ist. Der Kampf um den Glauben wird wohl nie enden, auch wenn ich es sehr bemerkenswert finde, dass Toyne keinerlei Partei ergreift. Es geht nicht um eine bestimmte Glaubensrichtung, sondern um den reinen Glauben an eine höhere Macht, gleich wie man sie auch nennen mag. Das hat mir gut gefallen.
Neben einem starken Action-Roman, schildert Simon Toyne geleichzeitig die Verbundenheit der Menschen untereinander. Freundschaft, blindes Vertrauen und Zusammengehörigkeit werden groß geschrieben, was dem Werk unheimliche Tiefe verleiht.
Aber auch Irrglaube und Egoismus werden gleichberechtigt abgehandelt, ohne eine Wertung vorzunehmen, wer denn jetzt im Recht ist. Für mich persönlich ist die eine Seite schlecht und die andere gut, was aber wirklich Geschmackssache ist.
In den beiden vorhergehenden Bänden hatten mir die Schilderungen der Landschaft wahnsinnig gut gefallen. Auch hier wird diese bildlich beschrieben, aber leider kommen sie für meinen Geschmack etwas kurz.
Selten habe ich ein Buch mit so ausgewogenen Charakteren gelesen. Stets hatte ich das Gefühl, wenn nur einer fehlt, bricht alles zusammen. Auch die kleinen Randfiguren nehmen im Gesamtbild eine wichtige Rolle ein, auch wenn mir dies erst später richtig bewusst geworden ist. Jeder wirkt auf seine Art stark und authentisch. Fasziniert hat mich, dass jeder an seiner gestellten Aufgabe zu wachsen scheint, auch wenn es manchmal schwieriger ist, als die Menschen auszuhalten bereit zu sein scheinen.
Mein Fazit
Eine lesenswerte Trilogie, die mich von der ersten Seite an fesselte und begeisterte!