Guillermo Del Toro
Die Nacht
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»Die Nacht« von Guillermo Del Toro
Zwei Jahre sind mitlerweile seit dem Ausbruch der Seuche vergangen. Die Vampire haben sich auf der Welt breitgemacht und sich gegen die Menschen durchgesetzt. Es gibt zwar kleine Enklaven, die sich gegen die Strigoi durchsetzen, aber Nahrungsmangel und das fehlende Sonnenlicht machen ihnen zu schaffen. Die Menschheit scheint am Ende. Blutfarmen für die Vampire schießen wie Pilze aus dem Boden. Jeder, der B positiv ist, gehört zu den Glücklichen. Diese Menschen werden nicht ermordet, sondern zur Nachzucht benötigt.
Mitten in diesem Ende der Welt, kämpfen Vasiliy Fet, ehemaliger Kammerjäger, Nora Martinez, Augustin Elizalde und Dr Ephraim Goodweather einen schier aussichtlosen Kampf.
Das Cover ist komplett in schwarz gehalten, an der rechten Seite läuft Blut herunter. Der Titel und die Autoren sind quer dar+er gedruckt. Ich finde es in seiner Einfachheit wunderbar und es passt hervorragend zu dem Buch und vorallem zu der Serie!
Guillermo del Toro und Chuck Hogan schildern zwar die Herrschaft der Vampire und auch ihre Grausamkeiten , verzichten jedoch dabei auf blutigen Einzelheiten und beschränken sich auf das Subtile. Gerade dadurch sind der Phantasie des Lesers keine Grenzen gesetzt. Man selber malt sich den Schrecken aus und dies ist noch viel schlimmer, als wenn man davon lesen würde. Durch die präzisen, nicht ausgeschmückten Schilderungen gewinnt das Buch an Glaubwürdigkeit. Der Spannungsbogen beginnt schwach, steigert sich aber im Laufe der Geschichte, wie schon in den vorhergehenden Bänden. Die beiden Autoren scheinen Anlauf nehmen zu wollen, um dann mit Gewalt in die Geschichte hinein zupreschen. An keiner einzigen Stelle des Buches merkt man, dass das Buch von zwei Autoren geschrieben wurde. Die Handlung liest sich durchweg flüssig und in sich stimmig, auch wenn sie immer wieder überraschenden Wendungen nimmt.
Gegliedert ist das Buch in drei Abschnitte. Viele Kapitel und Sprünge in der Handlung, halten die Spannung aufrecht. Die erklärenden Rückblicke dienen der Erhellung des Geschehens. Die kirchlichen Aspekte unterstützen die Glaubwürdigkeit des Buches.
Die Protagonisten sind unglaublich ausdrucksstark dargestellt und leben durch ihr Unterschiedlichkeit. Dr Ephraim Goodweather, in vorhergehenden Bänden noch eine Art Leitfigur, ist ganz in sich und seiner Trauer gefangen. Seine Ehefrau Kelly ein Vampir, sein Sohn Zachary vom Meister entführt. Die anfängliche Begeisterung im Kampf gegen die Strigoi schwächt sich immer mehr ab und Eph verliert sich in sich selbst. Er hängt seinen Tagträumen nach und verliert immer mehr den Bezug zur Realität.
Seine ehemalige Mitarbeiterin Dr Nora Martinez ergeht es ebenso. Sie kümmert sich aufoperungsvoll um ihre alzheimerkranke Mutter und geht damit eine große Gefahr ein. Nicht nur für sich, sondern auch für die Gruppe, da alte und besonders alte und kranke Menschen von den Vampiren als Futter ausgelöscht werden.
Augustin - Gus - Elizalde, Ex-Gangsterboss verstrickt sich ganz in seiner Rolle als Heckenschütze. Wo es nur geht, lauert er den Vampiren auf und zerstört, was er nur kann. Dabei bemerkt er nicht, dass seine ganzen Aktionen nichts weiter als lästige und unterhaltsame Ärgernisse sind, den Vampiren aber kaum Schaden zu fügen.
Einzig Vasiliy Fet, der ehemalige Kammerjäger, folgt noch seiner Obsession und dem Auftrag ihres ehemaligen Anführers Abraham Setrakian. Er will die Vampire ein für allemal vernichten und scheint, mit Unterstützung des Blutgeborenen Quinlan auch auf dem richtigen Weg zu sein.
Der Leser lässt sich von dieser Irreleitung der Protagonisten einlullen und ist mindestens genauso überrascht wie sie, als die Handlung plötzlich wieder rasante Fahrt aufnimmt.
Mein Fazit
Ein krönender Abschluss zu einer wirklich fantastischen Serie!