Edward Ashton Mickey 7 1
Der letzte Klon
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»Der letzte Klon« (Mickey 7 1) von Edward Ashton
Mickey ist ein Klon: Immer wenn eine Mission besonders brenzlig oder gefährlich scheint, wird Mickey vorgeschickt. Denn wenn er stirbt, ist das nicht schlimm; im 3D Drucker wird einfach eine neue Version von ihm hergestellt und sein Bewusstsein aus dem Computer herunter geladen. Doch durch ein Missgeschick existieren plötzlich zwei Mickeys und keiner will sterben. Eine unhaltbare Situation, die dringend gelöst werden muss.
Das Cover zeigt Mickey, wie er in als Astronaut haltlos und ohne Sicherung durchs All schwebt; der Unendlichkeit entgegen. Ich finde es gut zum Inhalt des Buches gewählt, da es für mich einfach alles wieder spiegelt: Das endliche Leben von Mickey in der Unendlichkeit des Alls. Oder besser gesagt, beides scheint Unendlich zu sein.
Edward Ashtons Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er schreibt mit Tempo und sehr Action reich, aber gleichzeitig regt er mich zum Nachdenken an und lässt meiner Phantasie freien Lauf. Eine wunderbare Mischung, der ich mich nicht entziehen konnte und wollte.
Der Menschheit ist es gelungen, fremde Planeten bewohnbar zu machen. Doch bis es soweit ist, ist es ein langer Weg, denn die Oberfläche muss erst menschentauglich gemacht werden. Mal müssen Spezies weichen, mal die Natur umgestaltet werden, doch stets wird das gesamte Erscheinungsbild geändert. Meine Vorstellungskraft lief auf Hochtouren, um den bildlichen Beschreibung von Edward Ashton zu folgen und die Bilder mit Leben zu füllen. Denn des einen Freud ist des anderen Leid und dies schildert der Autor eindringlich und bewegend. Die Menschheit hat die Erde und sich durch ihren Hunger nach Ressourcen fast zerstört und greift nun wahllos um sich; selbst vor geklonten Menschen macht sie keinen Halt. Grausam und erschreckend! Und doch faszinierend!
Denn einen dieser Klone stellt Edward Ashton in seinem Roman vor: Mickey. Ein ganz normaler Typ, dem in seiner Heimatwelt ein grausames Leben drohte und der nur eine Chance auf ein lebenswertes Leben sah, in dem er sich freiwillig als Klon zur Verfügung stellte. Wie hoch der Preis wirklich ist, offenbart sich Mickey leider zu spät. Denn durch jeden Tod verliert er ein Stückchen von sich selber und die versprochene Unsterblichkeit hat einen viel zu hohen Preis. Und doch bewahrt Mickey sich seine Liebenswürdigkeit, seine Freunde und seinen Humor. Stets freut er sich auf neue Abenteuer mit seinen Freunden, ist verliebt und genießt sein Leben. Er durch sein Doppelleben erkennt er, dass es schmerzt, zu sterben. Durch das Erscheinen seines Nachfolgemodels wird ihm quasi ein Spiegel vorgehalten und sein Lebenswille aktiviert sich. Allerdings auch der seines Klons. Eine vertrackte Situation, die mich bewegte und alles andere als kalt ließ. Ich fand es mehr als berührend, Mickeys innerem Kampf beizuwohnen und ihn auf dieser schweren Reise zu begleiten.
Dies alles schildert Edward Ashton in einem so schnellen Tempo, dass ich kaum zum Luft holen kam. Alles raste wie ein Blockbuster an mir vorbei. Jede Seite, jede Zeile ein neues Abenteuer, das verblüffende und unvorhersehbare Wendungen nah. Herrlich!
Mein Fazit
Ein spannendes Weltraumabenteuer, das gleichzeitig einen unheimlichen Blick in eine mehr als mögliche Zukunft gewährte!