Dan Wells Partials 3
Ruinen
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»Ruinen« (Partials 3) von Dan Wells
Die Welt wie wir sie kennen, existiert nicht meh r: Weltkrieg, Partialkrieg, allgemeiner Hass und Irrsinn haben sie zerstört und in Trümmern zurückgelassen.
Die menschliche Partial Kira Walker begibt sich in die Hände der Wissenschaft. Die Medizinerin Dr. Morgan forscht an ihr, um endlich ein Heilmittel gegen RM und zugleich gegen das Verfallsdatum der Partials zu finden. Beides unter Hochdruck, denn stirbt die eine Rasse, geht auch die andere unter. Endlich scheint die Lösung in greifbare Nähe zu rücken, doch Kira und ihre Mitstreiter stoßen auf ungeahnten Widerstand.
Und nicht nur die Lebewesen sind ihnen feindlich gesinnt...
Das Cover zeigt Kira von hinten . Sie blickt auf eine zerstörte Stadt, Ruinen steigen vor ihr auf und prägen das Bild der Welt. Alles ist düster und wirkt beklemmend. Ein Schwarm Vögel fliegt in der Luft und es ist nicht ersichtlich, ob sie fliehen, oder neues Leben bringen. Ich finde es sehr gut zu Titel und Inhalt gewählt, da es beides widerspiegelt.
Ruinen ist Teil drei der Partial-Saga. Packend, mitreißend, spannend und zugleich nachdenklich geht Dan Wells in ein grandioses Finale seiner Trilogie. Bisher fand ich die Geschichte interessant, aber mit diesem Band hat Wells noch mal sein gesamtes Können in die Waagschale geworfen und einen wesentlich lebendigeren Teil geschaffen, als die Bände zuvor.
Das Thema ist sehr düster gewählt. Die Welt liegt nach zerstörerischen Kriegen in Trümmern. Doch dies ist nicht das einzige Manko, denn auch die Lebewesen hassen sich. Auf der einen Seite sind die Partials, von Menschenhand geschaffene super Krieger, die sich nun gegen ihre Schöpfer wenden und nach deren Tod trachten. Und auf der anderen eben die Menschen. Erschaffer und Zerstörer in einem. Doch beide Rassen stehen der Auslöschungen gegenüber. Währen die Partial mit ihrem Verfallsdatum kämpfen, können sich die Menschen wegen RM nicht vermehren und ihre Kinder sterben einen qualvollen Tod. Durch Zufall finden Menschen und Partials heraus, dass jede Rasse für sich die Heilung der anderen in den Genen trägt. Doch kommt die Rettung noch gerade rechtzeitig, oder doch zu spät. Nicht nur die Jagd nach dem Heilmittel, sondern auch die Vermittlung dessen, fand ich sehr spannend zu beobachten. Das Misstrauen der Rassen ist sehr gut ausgearbeitet und stets aktuell. Ich finde es immer schön, wenn ein Buch mich nicht nur unterhält, sondern mir auch etwas zum Nachdenken gibt.
Im Vordergrund steht die Partial Kira Walker. Sie wurde zwar in einem Labor gezüchtet, ist aber menschenähnlicher als die anderen Produkte. Sie wächst, entwickelt sich und altert. Doch besonders an Kira ist, dass sie ihre Gefühle und Ansichten nicht nur mit den Menschen teilen kann, unter denen sie aufgewachsen ist, sondern dies an die Partials auch weiter geben kann. Ein Mischwesen, was besonders ihr schwer fällt, da sie sich zu keiner Rasse zugehörig, aber für beide verantwortlich fühlt. Nicht nur dieser Spagat wurde von Dan Wells hervorragend übermittelt, sondern Kira auch als tiefgehende Persönlichkeit vorgestellt, mit der ich ohne Probleme eine enge Verbundenheit eingehen konnte.
Viele begleiten sie auf ihrem Weg zur Heilung der Welt. Hier lässt der Autor seinem Können freien Lauf; Personen, die in Band eins auftauchten und einen anderen Weg einschlugen, stehen plötzlich hier wieder mit im Mittelpunkt. Mir machte es Freude dies zu lesen und auch zu erleben.
Einzig dass die Protagonisten stets düster waren, machte mir zu schaffen. Mir fehlt ein heller Gegenpol, der alles etwas auflockerte. Ich hätte mir eine größere Abgrenzung der Personen untereinander gewünscht, denn hin und wieder verwechselte ich die Charaktere.
Mein Fazit
Für mich mit Abstand der stärkste Band! Kraftvoll, spannend und lesenswert!