Ariel S. Winter
Mr. Sapien träumt vom Menschsein
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»Mr. Sapien träumt vom Menschsein« von Ariel S. Winter
Mr. Sapien träumt vom Menschsein handelt von einem der letzten , von Menschen gebauten, Androiden, der nach dem Sinn seines Daseins sucht. Er ist ein veraltetes Modell, ein Menschenfreund und Denker, der in die moderne Welt nicht mehr so recht hineinpasst. Um zu sich selbst zu finden und in Ruhe über seine Zukunft nachzudenken, mietet er sich in ein abgelegenes Strandhaus ein. Bald schon packt ihn die Neugierde, welche Familie in dem Herrenhaus oberhalb der Klippen wohnt. Er hackt sich in das System des Hauses ein, um mehr über die Bewohner zu erfahren und merkt schnell, dass es dort Familiengeheimnisse zu ergründen gibt. Bald lernt er die Mitglieder der Familie auch persönlich kennen. Mary Asimov, die Hausherrin, Kent, ihren Bruder und Clarke, ihren Sohn. Doch die eigentlich interessante Person ist Mr. Beachstone, einer der letzten Menschen, dem die Bewohner des Hauses sehr ambivalent gegenüber stehen.
Kommentar:
Mr Sapien träumt vom Menschsein wird als ein Buch angepriesen , dass es verdient, ein Klassiker zu werden. Dem kann ich leider nicht zustimmen. Vielleicht liegt es daran, dass ich vorher die Stahlhöhlen und die nackte Sonne von Asimov gelesen habe. Daneel R. Olivaw hat mich wesentlich mehr berührt als die Androidenfamilie in diesem Roman, obwohl Mary, Clarke und Kent als wesentlich menschlicher dargestellt werden. Darin liegt aber meiner Meinung nach der grundlegende Fehler in der Geschichte. Die Menschen wurden eins zu eins durch Androiden ersetzt, die genauso agieren, wie die Menschen. Und hier erwarte ich als Leser etwas anderes oder mehr. Mary ist Beachstone hörig. Obwohl sie als Android nicht wissen kann, was Liebe ist, bettelt sie um die Zuneigung und Aufmerksamkeit des Menschen und wendet sich dadurch von ihrer eigenen Familie ab. Kent und auch später Clarke werden von Eifersucht und Hass auf Beachstone angetrieben, beides starke menschliche Gefühle, die meines Erachtens in dieser Form nicht zu einem Androiden passen. Da es hier keine drei (vier) Gesetze der Robotik gibt, kommt es hier zu brutalen Übergriffen der Androiden gegenüber den Menschen. Aus einer Laune heraus wird ein Mensch zu Tode getreten, hirnlos, wie bei randalierenden Jugendlichen in der U-Bahn. Sicherlich wird viel über den Sinn des Lebens und das Menschsein philosophiert aber wie soll eine Maschine letztendlich etwas darüber wissen? Fakt ist, sie ist kein Mensch, sie kann einen Menschen lediglich kopieren. Und das macht sie hier bis zum Exzess, sie bauen sich sogar eigene Kinder, um die Fortpflanzung zu imitieren und sich eine Zukunft zu sichern. Doch warum eigentlich? es sind Androiden, Roboter, so lange ihre Energiequelle nicht versagt und es Ersatzteile gibt, können sie ewig leben. Im Gegensatz zu ihren Schöpfern, den Menschen, denen nur ein kurzes Leben gegönnt ist. Hier eifern die Androiden den Menschen in allem nach, sie haben keinen Selbstzweck sondern definieren sich über ihre Erbauer. Asimov 3000 ist noch der Meinung, dass er existiert, um den Menschen zu dienen und er empfindet eine Nutzlosigkeit, als die Menschheit langsam ausstirbt. Als sie Beachstone am Strand finden, blüht der alte Android wieder auf, hat er nun endlich wieder einen Lebenszweck. Während Mary ihm auf diesem Pfad folgt, empfindet Kent nur Hass auf den Jungen, dem so viel Aufmerksamkeit geschenkt wird. Für Kent ist Beachstone lediglich ein Störfaktor, eine zerbrechliche und armselige Figur, die ihm seine Familie entfremdet und er verhält sich grausam gegenüber dem Kind. Das alles sind menschliche Empfindungen und Gefühle, es braucht keinen SF Androidenroman, um solche offensichtlichen Fakten zu erzählen. Sicher, das Gewand ist neu, doch die Geschichte um Angst, Zorn, Hass, Eifersucht und Liebe ist so alt wie die Welt.
Ein Lob geht an den Knaur Verlag für die äußere Gestaltung des Buches . Thinkstock und Shutterstock sind bei den Illustrationen wieder dabei und diesmal ist auch das aufklappbare Innencover wunderschön gemacht. Mich haben das Äußere des Buches sowie der Klappentext dazu gebracht, dieses Buch lesen zu wollen. Das die Geschichte letztendlich enttäuschend war, dafür kann Knaur ja nichts.
Fazit:
Einen Vergleich mit den Großen des Genre kann dieses Buch nicht stand halten