Wes Andrews Blutfehde auf Alvarado
Frontiersmen
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»Frontiersmen« (Blutfehde auf Alvarado) von Wes Andrews
Die Mary-Jane Wellington liegt mit zweihundert Rindern in ihrem Frachtraum auf dem Raumhafen in Alvarado. Der Kapitän John Donovan wartet darauf, dass die Rinder endlich abgeholt werden, die sein Raumschiff verstänkern. Er entdeckt, dass sein Auftraggeber tot ist. Donovan und seine Crew werden in eine erbitterte Fehde zweier Familien hereingezogen. Beide ringen um die Vorherrschaft über den Raumhafen.
Wie immer muss sich John in alles einmischen, was ihm missfällt. So rettet er eine Peko-Frau (Peko, Ihr erinnert Euch, sind die grünhäutigen „Indianer“ des Weltraums) vor einigen betrunkenen und gewalttätigen Männern und hat fortan mit der Dame zu tun, die ihm gegenüber eine Lebensschuld empfindet.
John muss nun, da sein Auftraggeber tot ist, die Rinder loswerden, die ihn täglich Geld kosten. Dies soll mit Hilfe der Familien Stanton, eine der beiden konkurrierenden Familien, gelingen. Natürlich klappt es nicht wie gedacht. John soll erst eine junge Frau aus dem Valquarez-Clan entführen, mit der der Erbe der Stanton-Dynastie eine Liebesbeziehung hat. Alles wird schlimmer und schlimmer, immer mehr Gegner tauchen auf und John verliert fast sein Leben, aber nur fast.
Das Liebespaar überlebt am Ende und fliegt mit der Mary-Jane Wellington, ihrer davongekommenen Besatzung und den 200 Rindern davon in eine hoffentlich glückliche Zukunft.
Kommentar:
Noch mehr als im ersten Band dieser Serie hatte ich das Gefühl, dass der Autor mit Versatzstücken aus den klassischen Western spielt. Da ist der etwas naive, aber immer kampfbereite tapfere Anführer, der keinen seiner Leute im Stich lässt. Gut schießen und sich ordentlich prügeln kann er auch, obwohl er manches Mal einiges einstecken muss. Da sind die bösen Widersacher, ein Rinderbaron (!) und ein Bergbaumagnat (!) samt Schlägerbanden. Da ist eine Liebesgeschichte fast wie aus der West Side-Story und eine Frau in Nöten, die es zu retten gilt. Klassische Frontiersmen eben. Die Indianer des Raumzeitalters sind grüne Außerirdische statt dunkelhäutiger Präriebewohner. Das Gesetz wird wenig beachtet und letztlich wird alles im finalen Showdown ausgekämpft.
Wes Andrews hat sichtbar Lust am Fabulieren. Die handelnden Figuren bekommen nur wenig mehr Tiefe als im ersten Buch, darauf kommt es offenbar dem Autor nicht an. Vielmehr führt er uns gradlinig bis zum metaphorischen Ritt in den Sonnenuntergang.
Fazit:
Eine unterhaltsame Fortsetzung der Serie um John Donovan und die Crew der Mary-Jane Wellington. Viele Analogien zu Firefly und klassischen Western sind zu finden, das Suchen danach macht zeitweise richtig Spaß.
Das Buch kann auch ohne Kenntnis des ersten Bandes gelesen werden.