Stine, R.L.
Der Anhalter
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»Der Anhalter« von Stine, R.L.
Nach einem kurzen Trip durch Florida befinden sich die beiden
siebzehnjährigen Mädchen, Christina und Terry, nun auf dem Weg
nach Hause. Wie es der Zufall will, treffen sie auf den jungen und gutaussehenden
James, der als Anhalter unterwegs ist. Terry ist dagegen den Fremden mitzunehmen,
läßt sich aber letztendlich von ihrer Freundin Christina überreden.
Christina findet sofort Gefallen an James und sie läßt diesen
auch deutlich spüren, daß sie an einem kurzen Abenteuer mit
ihm interessiert ist.
Von nun an kommt es immer wieder zum Streit zwischen den Freundinnen.
Terry fühlt sich unwohl in der Gegenwart von James, da er ihr, durch
sein merkwürdiges Verhalten, immer unheimlicher wird. James hingegen,
nutzt diese Unstimmigkeit zwischen den beiden Mädchen geschickt für
sich aus.
Als die drei auf einer Raststätte halt machen, kommt es zum ersten
Eklat. Völlig grundlos schlägt James dort einen Kellner zusammen.
Terry ist schockiert, wobei Christina sich von nun an noch mehr zu James
hingezogen fühlt. Die drei setzen schließlich ihre Reise gemeinsam
fort.
Die Situation wird noch gespannter, als plötzlich im Radio eine Fahndungsmeldung
der Polizei übertragen wird. Gesucht wird nach einem jungen Mann,
der wahrscheinlich als Anhalter unterwegs ist. Es wird vermutet, daß
dieser einen alten Mann erschlagen und beraubt haben soll. Zu diesem Zeitpunkt
befinden sich die drei irgendwo auf einem einsamen Highway, umgeben von
den Sümpfen Floridas.
Aber das ist noch nicht alles. Ein Wagen verfolgt die drei schon eine
ganze Weile.
...und es ist nicht die Polizei, die sich an ihre Fersen geheftet hat.
Robert Lawrence Stine, 1943 in Ohio geboren, machte sich in erster
Linie durch seine "Gänsehaut- Romane" und der Serie "Fear
Street" einen Namen.
Die Zeitung USA Today, feierte ihn 1999 als den erfolgreichsten Kinder-
und Jugendbuchautoren aller Zeiten. R.L. Stine lebt mit seiner Frau und
seinem Sohn in New York. Der Anhalter erschien 1993 unter dem Titel -The
Hitchhiker- als Originalausgabe.
Ein einsamer Highway, zwei ausgeflippte Mädels, ein unheimlicher
Anhalter, dazu ein Mord.
Damit ist der Handlungsrahmen der etwas banalen Geschichte eigentlich
schon erzählt. Der Anhalter bietet nichts wirklich neues. Eine etwas
ausgedehnte Kurzgeschichte, deren Spannungsaufbau zu wünschen übrig
lässt und letztendlich nicht mehr zu bieten hat, als eine nette Gute
Nacht- Geschichte. Die Figuren strotzen nur so vor Naivität und sind
in etwa so glaubwürdig, wie eine Angela Merkel auf einem Wagen der
Loveparade. Wäre da nicht das, zugegebenermaßen, völlig
überraschende Ende, sozusagen das Salz in der Suppe, wäre jetzt
schon alles gesagt.
Ich muß gestehen, daß es dem Autor gelungen ist, mich auf
eine völlig falsche Fährte zu locken. Zum Ende hin wurde es
doch tatsächlich noch einmal so richtig spannend.
Dieser Tatsache verdankt man es dann schließlich auch, daß
man nicht von dem Gefühl überwältigt wird, sein Geld völlig
sinnlos aus dem Fenster geworfen zu haben.
Fazit: Wem nur sehr wenig Zeit für literarisches bleibt,
wer nur hin und wieder ein kleines Gruselabenteuer lesen möchte,
der wird sicher Gefallen an R.L. Stine´s Story finden. Der anspruchsvolle
Leser hingegen, wird das "Büchlein" am Ende wohl nur durch
ein müdes Lächeln und ein Schulterzucken zu kommentieren wissen.
Auf Grund des relativ spannenden Endes, bewerte ich den Roman mit einer
großzügigen 5.