Stephen R. Lawhead Die schimmernden Reiche
Die Zeitwanderer
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»Die Zeitwanderer« (Die schimmernden Reiche) von Stephen R. Lawhead
„Die Zeitwanderer“ handelt in erster Linie von der Reise durch Zeit und Raum, um Teile der Meisterkarte zu finden, mit der man den sagenumwobenen „Quell der Seelen“ finden kann.
Kit Livingstone ist die Hauptfigur und lebt im London der heutigen Zeit. Eines Tages auf dem Weg zu seiner Freundin Wilhelmina landet er in einer Gasse namens „Stane Way“, in der er seinen Urgroßvater Cosimo trifft, der zu seiner Überraschung noch quicklebendig ist.
Als Kit mit ihm den Stane Way verlässt, findet er sich in einer anderen Zeit wieder. Cosimo erzählt Kit alles über die sogenannten Ley-Linien, die sich von einem Ort zum anderen ziehen und das unabhängig von Raum und Zeit. Kit schenkt Cosimo jedoch keinen Glauben und reist zurück in die Gegenwart. Als er Wilhelmina davon erzählt, verliert er sie kurz darauf an einer dieser Ley-Linien. Gemeinsam mit Cosimo und Sir Henry begibt er sich auf die Suche nach ihr und muss dabei das eine oder andere Abenteuer bestehen.
Beim Lesen fühlte ich mich als wäre ich Teil des Buches und würde selbst durch die Zeit reisen und alle Abenteuer hautnah miterleben. Das Buch aus der Hand zu legen war daher oftmals sehr schwer bis unmöglich. Weil mir die Charaktere sehr sympathisch sind, musste ich oft grinsen. Beispielsweise bei Kit oder Wilhelmina, die ja in der Zeit zurück gereist sind und dort dennoch mit ihrem neu-modischen „Slang“ sprechen.
Das Buch ist modern geschrieben und trotz der oftmals verwendeten altmodischen Sprache, die das Buch eher noch interessanter macht, sehr gut lesbar. Kaum hat man ein Kapitel angefangen, hat man es auch schon fertig gelesen.
Die Zeitreisen sind logisch aufgebaut. Man weiß immer, wo genau sich die Charaktere gerade befinden. Auch bleibt es bis zum Ende spannend, nie ist die Geschichte vorhersehbar. Ganz im Gegenteil ! Manchmal gab es Wendungen und Geschehnisse mit denen ich so nun gar nicht gerechnet habe.
Die Charaktere sind sehr lebendig und detailliert beschrieben , es macht Freude sie durch die Geschichte zu begleiten. So meint man trotz Lord Burleighs selbst verherrlichender und arroganter Art, ihm einen Knebel in den Mund stecken zu müssen, damit er endlich die Klappe hält. Nichtsdestotrotz muss man ihn für seine Listigkeit und Ideen bewundern.
Oder man meint in sich hinein lachen zu müssen, wenn Kit mit den wohlhabenden Damen aus dem früheren Jahrhundert spricht und einen Fauxpas nach dem anderen begeht.
Wilhelmina ist sehr sympathisch geschrieben . Man fühlt mit ihr, als sie sich in der altertümlichen Welt zurechtfinden muss und sich mit der Emanzipation einer Frau aus dem 21. Jahrhundert ausgestattet im 17. Jahrhundert Gehör verschafft.
Sir Henry und Cosimo empfand ich als Männer, die man gerne „Opa“ nennt Sie sind der Stein in der Brandung, der einem beisteht, wenn man Hilfe oder einen guten Rat benötigt. Auch musste ich bei Cosimo oftmals schmunzeln, dem der Schalk im Nacken sitzt und der sich gerne über Kit lustig macht.
Über Arthur Flinders-Petrie erfährt man nicht besonders viel, doch ist er ein wichtiger Bestandteil des Buches. Er wird sehr besonnen beschrieben, immer auf der Hut, um sein Geheimnis zu wahren. Auch meint es das Schicksal nicht gut mit ihm, denn seine Geschichte ist von ständigem Freud und Leid geplagt.
Alles in allem wirklich ein tolles Buch, das viel Spannung, Humor und Lesespaß bietet. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil der auf fünf Bände angelegten Saga. Einfach nur toll!