Stableford, Brian   Genesys-Trilogie 2
 Das Feuer des Salamanders
                                                                           
		 
           	  	
               
         
        
        
         
	    
        
          
         
			
			    
			  
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          »Das Feuer des Salamanders« (Genesys-Trilogie 2) von Stableford, Brian 
         
       
        
        
        
          
                    
          
 
          
 
	
	
        Der zweite Band der Genesys-Triologie "Das Feuer des Salamanders"  
      des britischen Schriftstellers Brian Stapleford ist die nahtlose Fortsetzung  
      der Geschehnisse des ersten Teils. Dabei erweist es sich als sehr empfehlenswert,  
      das Buch "Das Blut der Schlange" vorher gelesen zu haben.  
      Die kleine aber faszinierende Gruppe von Abenteurern, die sich aus den unterschiedlichsten  
      Menschentypen, einer Riesin, Dragomiten (insektenähnliche Wesen) und  
      Schlangenwesen zusammensetzt, verlässt die Korridore der Macht, die  
      mittlerweile fast völlig zerstört wurden. Für die gesamte  
      Gruppe erscheint es irgendwie notwendig zu sein, die sogenannte "Wiege  
      der Chimäre" zu erreichen. Doch um dort das Rätsel um die  
      immer stärker fortschreitende Zerstörung des irdischen Lebens  
      und den damit verbundenen Zerfall der eigenen Welt zu lösen, müssen  
      sie erst zu einem Ort, der als "Feuer des Salamanders" bekannt  
      ist. Eine wichtige Rolle spielt hierbei Prinzessin Lucrezia, in der sich  
      auch das "Blut der Schlange" befinden soll, sowie die Riesin Dhalla,  
      die in sich das "Feuer des Salamanders" haben soll.  
      Um ihr erstes großes Ziel zu erreichen, will die Gruppe durch die  
      Region der Neun Städte reisen, welches sich zwischen der Gesprenkelten  
      Wüste und den Bittersüßen Sümpfen auf der anderen Seite  
      befindet. In diesem Gebiet aber herrscht mittlerweile eine Art von Krieg,  
      den das unirdische Leben bedroht den schmalen Lebensraum am Fluss immer  
      mehr. Besonders gefürchtet sind die Dragomiten, so dass der Anführer  
      General Shabir, die Durchreise mit den Dragomiten untersagt. Mit Mühe  
      einigt man sich darauf, dass man das Land an der nächsten Brücke  
      verlässt. Doch vorher wird ein Mitglied der Reisenden, Andris Myrasol  
      von Shabir entführt. Dieser sucht Beweise, dass die Menschen von den  
      Dragomiten unterjocht werden. Myrasol kann und will das nicht bestätigen  
      und er trifft einen alten Bekannten wieder. Es ist Herriman, einer der Soldaten,  
      die in den Korridoren der Macht geflohen waren. Und er erfährt, dass  
      nicht nur Shabir das Sagen hat. Da gibt es noch General Nath und Amyas,  
      der aus den südlichen Regionen stammt und das Gebiet der Neun Städte  
      um Hilfe ersucht hat, da in seiner Heimat das irdische Leben schier vernichtet  
      zu werden droht. 
       
      Gleichzeitig versucht die Gruppe, die von dem Kaufmann Fraxinus angeführt  
      wird, dass wenig gastfreundliche Land zu verlassen. Auf der Brücke  
      kommt es dann doch zu einer furchtbaren Schlacht mit Shabirs Leuten und  
      es bleiben viele Kämpfer auf der Strecke. Zwar kann der Angriff schließlich  
      abgewehrt werden, doch es kommt unglücklicherweise zu einer Dreiteilung  
      der Gruppe. Während Jacom Cerri mit Hyry Keshvara und den beiden Verletzten  
      Merel Cebio und Aulakh Phar in die Hände von Naths Armee fällt,  
      fliehen Fraxinus, Ereleth und zwei weitere Gefährten mit den verbliebenen  
      Dragomiten in die gefürchtete Wüste. Hier kommt es zu einem weiteren  
      Angriff durch Shabir, der für diesen zu einem erneuten Debakel wird.  
      Shabir wird in die Gruppe aufgenommen, da er vielleicht hilfreich sein könnte.  
      Und sie begegnen in der Wüste einer großen Gefahr, die aus dem  
      Süden kommen. Seltsame Gleiter, die irgendwann vom Himmel fallen und  
      das Gebiet schnell unbewohnbar machen und denen seltsame und gefährliche  
      Kreaturen folgen. Mit Hilfe einer Gruppe Salamander kommen sie unter Strapazen  
      zum "Feuer des Salamanders" und erleben hier die Geburt ganz merkwürdiger  
      Salamander. 
       
      Mit Hilfe von Amyas gelingt Cerri und den Gefährten die dramatische  
      Flucht vor Nath und aus der Stadt. Dabei werden sie aber von Keshvara  
      getrennt, deren Schicksal ungewiss bleibt. Cerri wird von Amyas wieder zum  
      Hauptmann befördert und begibt sich mit den anderen Rekrutierten in  
      Richtung des Letzten Bollwerks. Amyas unternimmt wegen der Flucht von Phar  
      und Merel Zebio in Richtung "Feuer des Salamanders" nichts, da  
      Cerri ihm treu bleibt. Doch beim Kampf gegen seltsame und sehr kriegerische  
      Wesen, verliert der Hauptmann viele Kameraden und gerät in die Fänge  
      einer noch rätselhafteren Gestalt. 
      Die dritte Gruppe um Lucrezia und Andris Myrasol, den man glücklicherweise  
      wiederfand, reist durch die von Giften zersetzten Bittersüßen  
      Sümpfe und teilt sich schließlich erneut. Andris und Lucrezia  
      geraten an eine merkwürdige Religionsgemeinschaft, die alles als göttliche  
      Fügung sehen. Obwohl gerade Lucrezia einiges merkwürdig vorkommt,  
      scheinen die Menschen nichts Böses im Sinn zu haben. Doch plötzlich  
      tauchen fremde Menschen und sagenumwobene Riesenschlangen auf und nur wenige  
      Personen können fliehen. Und keinem ist klar, was diese rätselhafte  
      "Zusammenarbeit" von Mensch und Riesenschlange zu bedeuten hat.  
      Was aus Andris und Lucrezias anderen Gefährten wurde, bleibt bis auf  
      das Geschehen um Ssifuss im Dunkeln. 
      Wie im ersten Teil beschreibt Stableford die Welt der verschiedensten Völker  
      und Wesen interessant und detailreich. Allerdings sind bestimmt Schilderungen  
      fast schon zu ausführlich, so dass man als Leser fast dazu "verführt"  
      wird, diese Abschnitte zu überschlagen, was sich aber hin und wieder  
      rächt.  
      Bemerkenswert ist die weitere Entwicklung und Wandlung der agierenden Personen.  
      So verändert sich die ehemals nahezu arrogante und bestimmende Hexenkönigin  
      Ereleth zu einer ebenbürtigen und immer stärker an der Expedition  
      interessierten Gefährtin. Super gelungen sind die Darstellungen der  
      Schlangen Mossassar und Ssifuss. Besonders schön kommt in der Übersetzung  
      das Zischeln dieser bisher hilfreichen Wesen zum Ausdruck. Interessant ist  
      auch der Fakt, dass nur die Schlange bisher ein einigermaßen tauglicher  
      Übersetzer für die Dialoge zwischen Salamandern und Menschen ist.  
      Teilweise genial wird das nichtirdische Leben präsentiert, so z. B.  
      die gefleckten Steine oder die ebenso gefährlichen Gleiter. 
       
      Noch stärker als im ersten Band bemerkt der Leser, dass Stapleford  
      ein waschechter SF-Autor ist. In manchmal schon langatmigen Disputen verständigen  
      sich die Personen über die Bedeutung der Chimären, unterhalten  
      sich über Biosphären und Pädogenese usw., dass manchem Lesenden  
      nur so die Ohren wackeln. Fast alles scheint sich logisch einzufügen.  
      Man ist zum Teil einfach erstaunt, was die Expeditionsteilnehmer so alles  
      von den Naturwissenschaften verstehen. Immerhin war der Rezensent davon  
      ausgegangen, dass die wissenschaftliche Entwicklung auf dem Planeten noch  
      nicht ganz so weit ist. Wenigstens ist diesbezüglich nicht so viel  
      bei der Beschreibung des Lebens in den Städte aufgefallen und die vorhandene  
      Technik erscheint auch begrenzt, wobei hier sicher die allgegenwärtige  
      Fäule eine entscheidende Rolle spielt. 
       
      Hervorzuheben ist die bemerkenswerte Erkenntnis, dass eigentlich  
      das nichtirdische Leben auf diesen Planeten gehört, da die Menschen  
      angeblich von einem Sternenschiff hier zurückgelassen wurden, wie alte  
      Legenden besagen. 
      Aufgrund von Stablefords Analysen und Erklärungen dieser wenig irdischen  
      Welt, könnte man den Roman fast problemlos auch dem Genre der Science  
      fiction zuordnen. Sicher sind viele Wesen äußerst bizarr, doch  
      warum soll es so etwas nicht geben und noch ist nicht geklärt, welche  
      wirkliche Bedeutung die wahrscheinlich zurückgelassene Technik beim  
      "Feuer des Salamanders" und möglicherweise bei der "Wiege  
      der Chimäre" hat. Und die Hexerei bestimmter Personen ist auch  
      eher das gekonnte Arbeiten mit Pflanzen und Giften. 
       
      Einen Mangel des ersten Bandes konnte man leider nicht beheben. Wie  
      schön wäre gerade bei diesem Werk eine Karte, die diese wundervolle  
      Welt dem Leser aufzeigt. Aufgrund von manchen langatmigen Erklärungen  
      der handelnden Personen kommt die Handlung nicht immer wie erhofft voran  
      und so ist der Lesespaß im Vergleich zum Buch "Das Blut der Schlange"  
      etwas geringer. Doch gerade für den abschließenden dritten Teil  
      bleiben noch viele Fragen offen. Es darf somit gehofft werden, dass das  
      Geschehen dann zügiger vorankommt. Zuviel Wissenschaft kann den Leser  
      auch vergraulen, zumal es ja ein Fantasyroman sein soll.  
      Obwohl "Das Feuer des Salamanders" sicher ein bedeutendes Werk  
      der phantastischen Literatur ist, wird dieser zweite Band der Genesys-Trilogie  
      aufgrund der angesprochenen "Schwächen" nur mit 7 Punkten  
      bewertet und aus Sicht echter Fantasy-Fans ist das fast noch zu hoch.