Richard Laymon
Kill for Fun
Buchlisten
»Kill for Fun« von Richard Laymon
12 mehr oder weniger kurze Kurzgeschichten vom Autor des Schreckens
Triage – Sharon gerät ins Visier eines irren Mörders. Er tötet alle, die sich ihm in den Weg stellen, bis Sharon errät, woher sie ihn kennt.
Die Vorstellung zwischen einem Berg Leichen zu liegen ist ja allein schon schlimm genug, aber das auch noch nackt! Irgendwie hatte ich aber mehr Mitleid mit Sharon als ich mich in der Geschichte gegruselt habe. Sicher, es fließt viel Blut, aber das allein macht für mich noch keine Horrorstory aus.
In „Der Greifer“, wohl weil nur 10 Seiten lang, springt der Funke auch noch nicht so recht über, aber mit der Story „Herman“ hat es mich dann gepackt. Die Idee, den unsichtbaren Freund aus Kindertagen weiterzuentwickeln fand ich sehr gut gelungen und umgesetzt.
Auch „Ich bin kein Killer“ hat mir sehr gut gefallen. Die Idee, als Anhalter diesen Satz auf ein Schild zu schreiben hat was. Und er erreicht damit ja auch sein Ziel. Nur hat er nicht mit Wade und Karen gerechnet…
„Oscars Vorsprechen“ ist mehr ein Krimi denn eine Horrorgeschichte, ich fand sie aber auch sehr gut gelungen und musste sogar – etwas kontraproduktiv – kurz drüber schmunzeln.
„Die Aufräumer“ beseitigen nach einem Armeeschlag alle Leichen, die sie Schwarze Witwen nennen, weil diese nur Sex und Crime im Kopf haben, mit Feuer. Bis Mike auf eine Überlebende trifft – fortan ist er auf der Flucht.
Am besten gefiel mir die Kurzgeschichte „Graces Rettung“ , die schön schaurig und spannend war – bis auf das Ende, das hätte ich mir ganz anders gewünscht.
Alles in allem sind auch die Kurzgeschichten von Laymon sehr lesenswert, wenn er auch in meinen Augen zu oft die baumelnden Brüste der Frauen erwähnt. Vielleicht sieht das männliche Publikum das anders, aber mir war das schlicht und einfach zu viel.
Fazit: Ich war sehr gespannt, ob mir die Kurzgeschichten von Richard Laymon auch gefallen würden, da ich bisher nur komplette Bücher von ihm gelesen habe. Aber seine Schreibweise ist auch hier sehr flüssig und mitreißend. Manche Geschichten sind nur einfach zu kurz, um dieses Talent voll zur Geltung zu bringen. Dennoch gefielen mir die herrlich-skurrilen Einfälle des Herrn Laymon wieder mal sehr gut: ein Skelett in der Hochzeitsnacht, ein zubeißender Totenkopf, ein Mädchen, das ohne erkennbaren Grund mitten im Wald in einen Käfig gesperrt ist und noch viele andere gnadenlose Geschichten des Kultautors.