Modesitt jr., L. E. Recluce-Zyklus 12
Freiheit für Cyador
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»Freiheit für Cyador« (Recluce-Zyklus 12) von Modesitt jr., L. E.
Der zweite Teil der weiteren Abenteuer Lorns liegt nun vor uns. Um was geht es diesmal? Wir erinnern uns, Lorn, ein eigentlich recht fähiger Magier will sich nicht der starren Magierzunft unterordnen, gilt als Querdenker und Rebell. Nachdem die Abordnung zu den wilden Stämmen des Nordens nicht den von seinen Vorgesetzten Erfolg - das tragische Ableben Lorns im Dienste des Reiches - gebracht hat, wird er nun nach Süden versetzt. Am Rand des verwunschen Waldes, einer durch eine Chaosmauer eingesperrte und streng bewachte Enklave der Ordnungsmagie soll er den Wald und seine Bewohner diensteifrig an der Flucht aus der Umzäunung hindern. Von seinen Vorgesetzten argwöhnisch beobachtet und angefeindet kann er auch hier nur bestehen und die ihm übertragene Aufgabe erfüllen, wenn er zu geächteten und verpönten Ordnungsmagie greift. Zwar gelingt es ihm, allen Widerständen zum Trotz, seine Heirat mit der freien Händlerin Ryalth durchzusetzen, doch die Anfeindungen seiner Gegner zwingen ihn erneut dazu, sich seiner direkten Widersacher gewaltsam zu entledigen. Weiterhin unklar ist, wie die Magier dem zunehmenden Verfall ihrer Chaostürme, und damit den Ausfall ihrer darauf beruhenden Technologie ersetzen wollen.
In einer Gesellschaft, deren Herrscherstrukturen von Misstrauen, Neid und Intrigen geprägt sind, haben neue, innovative Denkansätze kaum eine Chance auch nur in Erwägung gezogen zu werden.
Lorn selbst ist ein, für den Leser durchaus sympathischer Protagonist. Allen Fährnissen zum Trotz behauptet er sich in seiner an "David gegen Goliath" anmutenden Auseinandersetzung gegen die ihn verfolgenden Magii. Bedacht mit enormen Kräften geht er unbeirrt seinen Weg, wie er es für richtig empfindet. Mit Intelligenz und Fortune gestaltet er sein Leben, stellt sich den Problemen und löst diese. Dies ist typisch für die Personen, die uns Modesitt Jr. in den Recluce Romanen präsentiert.
Bedauerlich nur, dass wir auch diesmal wieder nur einen Teil des Bildes geliefert bekommen. Lorn überlebt die Abordnung zum verwunschen Wald, wird befördert, und an die Küste versetzt -wie es aber hier weitergeht, das erfahren wir erst im nächsten Buch. Für die Leser ist dies frustrierend. Man mag auf Verlagsseite noch so sehr gezwungen sein mit spitzem Stift zu rechnen, ob ein Titel schwarze Zahlen schreibt, ein Unding sind solche künstlichen Aufteilungen von Romanen allemal. Hier bleibt dem Leser nur übrig, entweder ungeduldig auf die weiteren Titel zu warten, oder gleich zum preisgünstigeren Original zu greifen.