Kersten Hamilton
In der Wälder tiefer Nacht
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»In der Wälder tiefer Nacht« von Kersten Hamilton
Wenn Legenden Wirklichkeit werden ... wird die Welt sich für immer verändern.
Die 16-jährige Teagan, genannt Tea weiß genau was sie in ihrem Leben erreichen möchte. Sie möchte unbedingt Tierärztin werden und um diesen Traum zu verwirklichen, jobbt sie neben der Schule als Praktikantin im Zoo. Dort kümmert sie sich um eine Reihe von verschiedenen Tieren, unter anderem auch um eine Schimpansen Dame die sich per Zeichensprache verständigen kann.
Teas Mutter wurde als Kind von einer Traveler Familie in Irland aufgenommen , sie arbeitet als Kinderbuchautorin und Malerin, alle ihre Bilder haben ein Grundthema: Goblins.
Der Vater ist Bibliothekar und kennt viele irische Mythen und Legenden. Dann gibt es da noch den fünfjährigen Aiden. Dieser ist eine lebende Musikbox, jeder Song, jede Melodie, die er jemals gehört hat ist bei ihm abgespeichert. Er hat eine abgrundtiefe Abneigung gegenüber Elvis-Imitatoren, was mir persönlich recht verständlich ist.
Abby ist Teas beste Freundin und wohnt tageweise bei den Wylltsons, laut eigenen Angaben hat Abby familiäre Kontakte zur Mafia.
Als plötzlich das Jugendamt mit dem fast 18-jährigen Finn vor der Tür steht ändert sich Teas Leben von Grund auf. Nicht nur, dass Tea sich sehr zu Finn hingezogen fühlt, was ihr überhaupt nicht in den Kram passt, tauchen auch noch seltsame Geschöpfe auf, die Finn zu verfolgen scheinen.
Als ein paar dieser Gestalten Teas Vater entführen beginnt für Tea, Finn und Aiden eine Reise die sich vorher niemand so vorgestellt hat.
Kersten Hamiltons berufliche Karriere liest sich fast so spannend wie ihr Buch. Sie hat als Holzfällerin, Farmhelferin, Cowboy, Steuereintreiberin und archäologische Sachverständige gearbeitet. Nachdem ich „In der Wälder tiefer Nacht“ gelesen habe, möchte ich sie jedoch bitten beim Schreiben zu bleiben, damit ich noch öfter in den Genuss eines so tollen Buches komme.
„In der Wälder tiefer Nacht“ ist ein Jugendbuch, allerdings finde ich die Geschichte für Erwachsene ebenso gut geeignet. Kersten Hamilton versteht es brillant alte irische Mythen und Legenden mit der heutigen modernen Welt zu verbinden.
Der Schreibstil ist toll, die Geschichte ist spannend und hat eigentlich alles was ein gutes Buch meiner Meinung nach braucht. Charaktere die sympathisch sind, eine Handlung die trotz aller Mythen logisch erscheint, Spannung, Humor der richtig gut platziert wurde einfach eine abgerundete stimmige Geschichte.
Teilweise geht es schon etwas heftig zu, aber ich finde für ein Jugendbuch nicht zu blutig oder grausam, auch wenn nicht alles eitler Sonnenschein ist.
Besonders dankbar bin ich der Autorin, dass die Beziehung zwischen Tea und Finn nicht im Vordergrund steht, oft ist es ja leider so, dass die Liebesbeziehung den Hauptteil eines Buches ausmacht. Dies ist hier nicht der Fall, es hätte meiner Meinung nach auch nicht zu der Geschichte gepasst.
Kersten Hamilton ist es gelungen, sämtliche Personen so zu beschreiben, dass ich diese beim Lesen regelrecht vor Augen hatte und ich mich häufig beim Schmunzeln ertappt habe.
Ich kann „In der Wälder tiefer Nacht“ uneingeschränkt empfehlen. Ein tolles Buch gespickt mit den Sagen und Legenden des alten Irlands und genau der richtigen Mischung aus Fantasy, Humor, unheimlicher Gestalten und einer Prise skurriler Charaktere. Was will man mehr?