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Glen Cook

The Black Company 2
Todesschatten

  • Autor:Glen Cook
  • Titel: Todesschatten
  • Serie:The Black Company 2
  • Genre:Fantasy
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Mantikore-Verlag
  • Datum:30 September 2016
  • Preis:14,95 EUR

 
»Todesschatten« (The Black Company 2) von Glen Cook


Besprochen von:
 
Korlat
Deine Wertung:
(4.5)

 
 
Sechs Jahre sind seit den Ereignissen des ersten Buches vergangen. Immer noch steht die Black Company in den Diensten der Lady. Sie sind unterwegs, um die letzten Reste der Rebellenarmee aufzuspüren. Eine kleine Gruppe, darunter auch Croaker, der Chronist, ist in Tally und lockt Rebellen in eine kunstvoll angelegte Falle. Die Lady befürchtet, dass der Dominator, ihr Ehemann, aus seinem Gefängnis ausbrechen wird.

Während dessen verfolgen wir in Juniper das Schicksal von Shed, einem verschuldeten Schankwirt. Bei ihm sind Raven und Darling untergekommen. Raven ist seit Jahren mit Darling auf der Flucht vor der Lady. In Juniper wächst seit einiger Zeit eine schwarze Burg. Keiner der normalen Einwohner wagt es, dort hinaufzugehen oder nachzufragen, was der Zweck der Burg ist und warum sie immer größer wird. Es scheint, als ob die Burg für den Dominator der Weg nach draußen ist und der Ausbruch kurz bevorsteht. Die Lady weiß dies und versucht alles, um es zu verhindern. Sie verlegt die Black Company und drei ihrer Taken nach Juniper. Mit allen verfügbaren Kräften wird die Burg angegriffen.

Raven flieht mit Darling aus der Stadt und ist, so wird es Croaker berichtet, gestorben. Er sorgt sich um Darling, die prophezeite Weiße Rose, die die Lady besiegen soll. Der Hauptmann der Company schickt seine ältesten Brüder auf die Flucht, weil er befürchtet, dass die Lady von der Weißen Rose erfährt. Der Hauptmann stirbt, die Company verliert den Mann, der am ehesten einem Familienoberhaupt glich.

Nur wenige der Black Company überleben. Sie sind nun zu Feinden der Lady geworden. Darling ist wieder bei Ihnen und ist bereit, zur Weißen Rose zu werden.

Kommentar:

Unvermittelt werden wir zu Beginn dieses zweiten Buches über die Black Company in die Geschichte hineingeworfen. Dieses Buch wird wieder von Croaker, dem Arzt und Chronisten der 400 Jahre alten Company erzählt. Er hat eine besondere Verbindung mit der Lady, die er sich selbst vermutlich nicht erklären kann.
Es gibt aber noch einen zweiten POV. Shred, Inhaber eines heruntergekommenen Lokals in Juniper, begleitet uns durch das gesamte Buch, allerdings nicht als Erzähler. Durch ihn erfahren wir mehr von Raven und Darling. Die beiden wohnen in seiner Gastwirtschaft und Shed wird in Ravens finstere Geschäfte hineingezogen. Lange bleibt unklar, welche Geschäfte das sind.

Es gibt keine Guten in der Geschichte, nur mehr oder weniger Böse und viele arme Würstchen wie Shred, die sich irgendwie durchwinden. Die Black Company wird dafür bezahlt, die Lady, eine der Bösen, zu unterstützen. Und doch droht im Hintergrund immer die Figur des Dominators, eines noch Böseren. Finster sind die Machenschaften, mit denen er entkommen will.

Die Idee einer wachsenden Burg, die sich aus Toten, Untoten und Lebenden speist, ist spannend. Richtig gut wird sie damit, wie uns der Autor die Burg im Verlauf des Buches vorstellt.

Vergeblich sucht man in den Büchern dieser Reihe nach Personen- bzw. Landschaftsbeschreibungen. Einige wenige Bemerkungen müssen genügen, um sich jemanden vorzustellen. Schwerpunkt ist die Geschichte, die von Croaker in die Chronik der Company eingetragen wird. Diese ist im Übrigen sehr schwierig zu verfolgen, wenn man nicht den ersten Band gelesen hat.

Die lakonische, nüchterne Sprache scheint manchen Lesern Probleme zu bereiten. Sie fügt eine weitere Facette hinzu zu der Geschichte von Kämpfen und Kriegen aus Sicht der Männer, die diese Kämpfe bestreiten. Hier geht es nicht um Schönfärberei und heldenhafte Tode. Hier geht es nur um das eigene Überleben und das Überleben der Familie, der Black Company. Da braucht es keine schönen Worte. Auch die Kapitel sind kurz. Das Magiesystem wird nicht erklärt. Die wenigen Hexer der Company sind der Lady und dem Dominator nicht gewachsen. Das, was sie können genügt für die normalen Kämpfe der Company.

Glen Cook hat den Ansatz, Kämpfe durch die Augen der Kämpfer zu sehen und sie als gefährlichen Lebensunterhalt für an ihrem vorigen Leben verzweifelte Männer ganz ohne moralische Wertung darzustellen, als erster so konsequent benutzt. Er hat damit andere Autoren inspiriert.

Fazit:

Dieser zweite Band über die Black Company ist spannender als das erste. Die gelegentlich etwas unglückliche Wortwahl der deutschen Übersetzung hatte ich bereits in der Rezension zum ersten Band erwähnt. Das mindert aber kaum das Lesevergnügen. Ich freue mich auf den nächsten Band.
 


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