Evers, Harald   Höhlenwelt-Saga 1
 Die Bruderschaft von Yoor
                                                                           
		 
           	  	
               
         
        
        
         
	    
        
          
         
			
			    
			  
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          »Die Bruderschaft von Yoor« (Höhlenwelt-Saga 1) von Evers, Harald 
         
       
        
        
        
          
                    
          
 
          
 
	
	
        Das war eine kleine Überraschung. Heyne bietet wieder einem deutschen  
      Autor die Chance, gleich eine ganze Trilogie in dem renommierten Verlag  
      zu veröffentlichen. So etwas macht neugierig, obwohl der Umfang  
      von Band 1 fast ein wenig abschreckend wirken kann. Doch Fans der Fantasy  
      lieben bekanntlich längere Werke. Harald Evers ist meines Wissens nach  
      auch als Softwarespezialist bekannt. Außerdem erschien 2001 das Buch  
      "Das Dämonen-schiff", welches zur Reihe "Das schwarze  
      Auge" gehört, bei Moewig. 
       
      Schon auf den ersten Seiten wird deutlich, dass der Leser es mit einem  
      Fantasy-Roman der klassischen Art zu tun hat. Leandra, ein junge Novizin  
      der Magiergilde, wird zufällig Zeuge eines grausamen Mordes durch fremde  
      magische Mächte und entkommt nur mit Mühe dem drohenden Tod. Ihrem  
      Lehrer und wohlwollenden Freund Munuel berichtet sie Schreckliches und ihm  
      wird klar, dass sich Unheil für die Höhlenwelt anbahnt. Leandra  
      wird nach bestande-ner Prüfung Adeptin und schon geht es in die Hauptstadt  
      Savalgor. 
       
      Munuel geht zu seinem Orden und es bestätigt sich, dass dunkle Magie  
      mit Mord und Schrek-ken in die Höhlenwelt zurückzukehren droht.  
      Leandra, die eigentlich eine einjährige Wande-rung durch das Reich  
      durchführen sollte, wird entführt. Dabei lernt sie weitere ebenfalls  
      ge-gen ihren Willen festgehaltene Mädchen kennen. Die bildschöne  
      Alina wird von einem dunk-len Magier weggeholt und Leandra schwört,  
      diese zu retten. Mit einigen anderen Mädchen gelingt die Flucht und  
      Leandra ist zum ersten Mal verliebt. Es ist Hellami, eines der Mädchen.  
      In der Folge des Auftauchens eines schrecklichen Todeszuges werden alle  
      wieder eingefan-gen. Leandra gelingt es, Munuel über das Trivocum,  
      die magische Ebene, zu informieren, und dieser kann sie mit seinen Freunden  
      retten. Allerdings wurde eines der Mädchen von den Dä-monen getötet.  
      Bei der Vernichtung dieses Todeszuges wird deutlich, dass Leandra die neue  
      Trägerin des Schwertes Jambala, eines der drei mächtigsten magischen  
      Artefakte, ist. Munuel besitzt ein weiteres Teil, doch um gegen die gefährliche  
      Bruderschaft von Yoor anzukommen, fehlt das Dritte, das in einem weit entfernte  
      Gebiet verborgen ist. Jene Bruderschaft, die schon vor langer Zeit, ein  
      Dunkles Zeitalter bewirkte, ist wiedererstarkt und scheint kaum besiegbar.  
      Deswegen brechen Munuel und Leandra auf, dieses fehlende Artefakt zu suchen,  
      um ihr Land vor dem Verderben zu retten. Munuels Freunde sollen unterdessen  
      die Lage in der Hauptstadt sondieren und auf sein Zeichen gegen die Abtei  
      Hegmafor zu marschieren, wo die Quelle des Übels vermutet wird. 
       
      Auf Ihrer Reise retten sie den jungen Viktor vor dem drohenden Tod, da dieser  
      unschuldig hingerichtet werden soll. Im weiteren Verlauf kann sich dieser  
      revanchieren und da er sehr viele alte Bücher gelesen hat, wird sein  
      Wissen für alle immer wertvoller. Mit Mühen ent-kommt man den  
      stetigen Verfolgungen durch die Bruderschaft und Ihren Schergen. Dabei erweist  
      sich der Magier Chast als sehr starker Gegenspieler, der ganz eigene Ziele  
      zu verfol-gen scheint. Weitere Verstärkung erhalten sie durch Jacko,  
      einen etwas zwielichtigen aber kampferprobten Mann. Dazu kommen noch zwei  
      Magier und mit Hilfe von Felsdrachen er-reicht man das Ziel, wo das dritte  
      Artefakt verborgen sein soll. Als man es hat zeigt sich, dass im Prinzip  
      der Cambrische Orden selbst Schuld am Ausbruch des Dunklen Zeitalter hatte,  
      da nur alle drei Artefakte zusammen gegen die dunkle Magie eingesetzt werden  
      dürfen. Für das Dritte gab es aber niemanden, der es beherrschen  
      konnte.  
      Im Kampf gegen die Bruderschaft, die Ihren Sitz in einer fast vergessenen  
      Stadt hat, wird der furchtbare Dämon Sardin eingeführt, den Leandra  
      besiegen kann. Doch jetzt zeigt sich, dass dessen Tod ebenfalls von Chast  
      geplant war. Er will alle Wesen der Höhlenwelt beherrschen. Dazu braucht  
      er Alina, die sich als eine Tochter des Herrscherhauses erweist, deren Mitglie-der  
      kürzlich ermordet wurden. Den Abschluss bildet die tödliche Auseinandersetzung  
      zwi-schen Munuel und Chast. Dabei kommen beide sowie Alina um und Leandra  
      wird gelähmt. Mit Viktor begibt sie sich nach Savalgor. 
       
      Der Roman von Harald Evers ist gut und schnell zu lesen. Im Verlauf  
      des Buches merkt man, dass es sich um eine Höhlenwelt handelt, doch  
      irgendwie fehlt die detaillierte Beschreibung dieser Welt. Was genau sind  
      die Sonnenfenster? Kann ein Drache die obere Welt erreichen? Interessant  
      ist der versteckte Hinweis auf die Alte Welt. Vielleicht kommt in diese  
      Richtung noch etwas. Außerdem erfährt man, dass Sardin vor ca.  
      2000 Jahren einen Pakt mit unbekann-ten Wesen abgeschlossen hat. Dies deutet  
      schon ein wenig auf die weitere Handlung hin. A-ber das weist auch schon  
      auf den Nachteil des Buches hin. Irgendwie hatte man so etwas schon gelesen.  
      Auf den großen Vorteil, den eine so gigantische Höhlenwelt hindeutet,  
      wird kaum eingegangen. Die Handlung könnte eigentlich überall  
      spielen. Schade. 
      Die Charaktere des Buches sind dem Rezensenten zu glatt. Die einen sind  
      böse und die ande-ren gut. Ein dazwischen gibt es kaum. Die Helden  
      lösen die meisten Probleme. Die notwendi-gen Informationen und magischen  
      Waffen haben sie oder bekommen sie umgehend. Beim Lesen hat man kaum Zweifel,  
      dass die Schar um Leandra siegen wird und so recht mag man nicht glauben,  
      dass Munuel, Alina sowie Chast endgültig umgekommen sind. Wahrscheinlich  
      wird auch Leandra nicht gelähmt bleiben. Meiner Meinung nach ganz vergessen  
      wird der Handlungsstrang um die Magier, die in Savalgor blieben und dann  
      gegen Hegmafor ziehen. Aber es gibt ja noch zwei Teile. Und hier hofft man  
      auf Besserung.  
       
      Trotz der angesprochenen Mängel ist der erste Band kein Flop. Er ist  
      gut lesbar und wenn man keine allzu hohen Ansprüche an den Inhalt stellt,  
      ist der Roman ein angenehmer Zeitver-treib. Auf jeden Fall gibt es eine  
      ganze Reihe an schlechteren Romanen dieses Genres.  
       
       Für den ersten Band werden 6 von 10 möglichen Punkten vergeben.