Eric Nylund Gemini 1
Der goldene Apfel
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»Der goldene Apfel« (Gemini 1) von Eric Nylund
Regel Nummer 99: Keine privaten Anrufe. Regel Nummer 55: Keine Bücher, Comics,Filme oder andere Medien aus dem Genre Science Fiction, Fantasy oder Horror.
Die Zwillinge Fiona und Elliot sind Waisen und wachsen überbehütet und isoliert bei ihrer Großmutter und Urgroßmutter Cecilia, genannt Cee, auf. Ihr Leben besteht aus Lernen, Hausaufgaben und den 106 Regeln, die ihre Großmutter für sie aufgestellt hat. Doch an ihrem 15. Geburtstag überschlagen sich die Ereignisse und ihr Leben erfährt eine dramatische Wende. Sie erfahren, dass sie von einer Göttin und einem gefallenen Engel abstammen – und die jeweiligen Familien wollen die Zwillinge für sich beanspruchen oder töten. Die eine Seite prüft die Zugehörigkeit der beiden durch 3 Heldenprüfungen, die andere Seite versucht es mit 3 Versuchungen. Doch die Zwillinge meistern die Herausforderungen – bis Fiona tödlich erkrankt und nur der Goldene Apfel ihr Leben noch retten kann. Der befindet sich aber gut bewacht in Area 51….
Lob
Eric Nylund entwickelt hier ein Abenteuer , das ganz entfernt etwas an Percy Jackson erinnert , dann aber doch ganz anders ist. Ganz neue Ideen, wie zum Beispiel die Fähigkeit von Fiona alles mit einer Schnur durchtrennen zu können oder die von Eliot, dass er mit seiner Musik alle bezaubern oder gar verzaubern kann, machen das Buch zu etwas Besonderem, noch nie Dagewesenen, das den Leser fesselt und mitreißt. Unvorhersehbare Wendungen überraschen den Leser, der immer auf der Hut sein muss, wem er jetzt hier vertraut und wem eher nicht.
Fiona und Eliot werden gut herausgearbeitet, andere Charaktere bleiben etwas blass oder im Hintergrund.
Nylunds Umgang mit der Sprache und sein Wortwitz geben dem Buch genau die richtige Würze .„Mögest du alles zerstören was du berührst“, grüßt zum Beispiel einer der höllischen Gestalten und bekommt als Antwort „Sei gegrüßt und belogen, Cousin“. Auch die Wortschöpfung Louis Führer – die weltliche Gestalt Lucifers finde ich sehr gelungen. Ebenso die Schimpfwörterwettkämpfe der Zwillinge, in denen sie sich gegenseitig mit originellen Worten wie „meine kleine 1,4 Diaminobutan-Toxikose“ bewerfen.
Kritik
Was mich etwas gestört hat waren die vielen Fußnoten, die behindern einfach den Lesefluss , wenn sie auch ganz witzig oder nett geschrieben sind. Und dass die wahren Gründe was passiert wenn die Zwillinge ganz normal weiter leben würden etwas im Dunkeln bleiben. Da werden nur Andeutungen gemacht, dass etwas Furchtbares passieren könnte. Außerdem hat dem Buch klar ein Höhepunkt gefehlt. Die Zwillinge bestehen viele Abenteuer, aber selbst die sind manchmal etwas schnell abgehandelt und als es zum Höhepunkt kommt ist dieser genauso schnell vorbei wie alle anderen Prüfungen. Hier hätte ich mir mehr Ausführlichkeit, im ganzen Buch ein wenig mehr Spannungsaufbau gewünscht.
Das Buch ist in sich abgeschlossen, soll aber der Auftakt einer Serie sein, was der Autor auch am Ende in die Handlung einfließen lässt . Der nächste Band erscheint im Juli 2012 auf Englisch, hoffentlich dauert es nicht zu lange bis auch die deutsche Übersetzung in den Buchhandlungen erhältlich ist.
Fazit
Ein All-Age-Fantasy-Buch das eindeutig sehr schön zu lesen ist. Wirklich viele Gewaltszenen kommen nicht vor, so dass das Buch tatsächlich auch für jüngere Leser geeignet ist. Die vielen Namen verwirren allerdings eher etwas, so dass sich erst geübte Leser an das Buch wagen sollten.