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Derek Landy

Skulduggery Pleasant 3
Die Diablerie bittet zum Sterben

  • Autor:Derek Landy
  • Titel: Die Diablerie bittet zum Sterben
  • Serie:Skulduggery Pleasant 3
  • Genre:Fantasy
  • Einband:Hardcover
  • Verlag:Loewe Verlag
  • Datum:15 Juni 2009
  • Preis:16,90 EUR

 
»Die Diablerie bittet zum Sterben« (Skulduggery Pleasant 3) von Derek Landy


Besprochen von:
 
Flavius
Deine Wertung:
(4)

 
 
Nach der Ermordung von mehreren Teleportern wird das irische Sanktuarium hellhörig. Warum und vor allen Dingen wer bringt die Männer um? Da Skulduggery als Ermittler nicht mehr in offiziellen Diensten steht und durch Remus Crux ersetzt wurde, macht er sich mit Walküre und ein paar engen Freunden auf, das Rätsel in eigener Verantwortung zu lösen. Der letzte noch lebende Teleporter, ein unreifer Junge namens Fletcher Renn, rückt in den Fokus der Ermittlungen. Eine Gruppe mächtiger Magier und unbarmherziger Mörder, genannte die Diablerie, versucht Fletcher zu kidnappen, um mit seiner Hilfe einer uralten Macht, den Gesichtslosen, den Weg zurück in unsere Welt zu ebnen.

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Auch im dritten Band der Skulduggery Pleasant Reihe Die Diablerie bittet zum Sterben (OT: The Faceless Ones) dreht sich wieder alles um die Gesichtslosen und den Versuch, diese zurück in unsere Welt zu holen. Im Gegensatz zum Vorgängerband, gefällt mir das vorliegende Buch jedoch erheblich besser. Die Geschichte ist spannender, unterhaltsamer und mit der Diablerie haben Skulduggery und Walküre ein paar recht interessante Gegner bekommen. Auch schön, dass Grässlich Schneider wieder seine fleischliche Gestalt bekommen hat und somit an der Seite der Guten kämpfen konnte.

Neben den vielen Charakteren, egal auf welcher Seite sie auch kämpfen, entpuppt sich für mich lediglich Remus Crux als echter Rohrkrepierer, der im Verlauf der Geschichte mehr und mehr nervt. Auch wenn jede Figur so seine Macken hat und Landy bewusst Humor und Verschrobenheit als Stilmittel in seinen Büchern einsetzt, ist Remus Crux für mich nicht wirklich gelungen. Jemand der von oberster Stelle als Ermittler in einer Mordserie eingesetzt wird, muss anders auftreten und sollte zumindest eine Spur von Autorität besitzen. Da er zudem kein großer Freund von Skulduggery ist, hätte man hier einen schönen Antagonisten schaffen können, der mit dem Skelett um den gleichen Posten wetteifert. So wie es ausschaut, hat Landy allerdings anderes mit Crux vor. Genauso dämlich wie der Ermittler des Sanktuariums ist übrigens auch der Möchtegernkiller Vaurien Scapegrace - aber auf eine eher lustige und erheiternde Weise. Läge sein Ansinnen nicht darin Walküre zu töten, könnte man ihn, in seiner unbeholfenen und tolpatschigen Art, schon fast als sehr sympathisch bezeichnen.

Die Geschichte ist wieder sehr temporeich und ziemlich actionlastig, was mir ein wenig auf Kosten des Humors zu gehen scheint. Auch ist mir irgendwie nicht wohl dabei wenn ich lesen muss, wie eine vierzehnjährige von Erwachsenen blutig geprügelt und ihr ein Zahn ausgeschlagen wird. Auch wenn das in dieser Reihe irgendwie normal zu sein scheint und mit dazu gehört, hinterlässt das bei mir dennoch einen etwas unangenehmen Beigeschmack. Eigentlich möchte ich so etwas nicht lesen, ganz besonders dann nicht wenn ich daran denke, dass meine älteste Tochter ebenfalls im gleichen Alter ist.

So wie es ausschaut, scheinen bei Landy nur Skulduggery und Walküre unantastbar zu sein. Nicht nur die Bösewichte, sondern auch die Guten sterben schnell und kompromisslos. Auf der einen Seite ist das zwar schade wenn man sich von liebgewonnenen Charakteren verabschieden muss, auf der anderen Seite jedoch, hält Landy damit auch die Spannung aufrecht. Denn nichts ist packender als ein Kampf, bei dem der Sieger von vornherein eben nicht fest steht und nicht automatisch die gute Seite gewinnt.

Die wahre Identität des Oberschurken namens Batu, wird von Landy gekonnt bis zum Ende hin verschleiert und hat mich sehr überrascht. Bis dahin treten mehr oder weniger die üblichen Verdächtigen in den Vordergrund. Sanguin, der auch im zweiten Band einen großen Auftritt hatte, scheint sich dabei zum Hauptbösewicht zu entwickeln. Allerdings ist das Motiv von Batu, warum er die Gesichtslosen wieder in unsere Welt führen will, recht schwach. Überhaupt will mir nicht einleuchten, warum man selbst als Bösewicht eine zerstörerische Macht unterstützt, die nichts anderes will als die Welt in der man selber lebt zu vernichten. Der Nutzen für die Diablerie, Batu mal ausgenommen (der fast alles macht um ein angesehener Magier zu werden), wäre gleich Null, denn dadurch entzieht man sich die eigene Lebensgrundlage.

Für die Handlung der kommenden Bücher hat Landy mit diesem Band schon einiges angedeutet und vorgelegt. Verschiedene Geheimnisse warten darauf enträtselt zu werden. Skulduggery scheint nicht der Saubermann zu sein, als der er bisher dargestellt wurde, auch China Sorrows scheint ein dunkles Geheimnis zu hüten, aufgrund dessen sie sich sogar von Crux erpressen lässt. Ganz zu schweigen von Walküres Spiegelbild, das nicht alles was sie erlebt hat, telepathisch an sie weitergibt. Kleine Lücken in der Übermittlung des Erlebten scheinen das anzudeuten. Walküres Spiegelbild macht den Eindruck, dass sie sich zusehends „vermenschlicht“ und sich ihrer selbst bewusst wird.

Das Buch endet mit einem Paukenschlag und macht es damit dem Leser unmöglich, den nachfolgenden Band nicht zu kaufen. Es wird wohl niemanden geben, der nach diesem Buch nicht wissen möchte, wie es mit Skulduggery weitergeht. Ist sein Verschwinden in die Dimension der Gesichtslosen sein Ende? Oder kann Walküre zusammen mit Solomon Kranz, der ihr die Anleitung für Skulduggerys Rettung quasi auf dem Silbertablett (aber nicht ohne Bedingungen) liefert, den Detektiv tatsächlich wieder mal aus der Bredouille befreien? Ich will auf jeden Fall wissen wie es weitergeht.
 


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