Brian Keene
Urban Gothic
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»Urban Gothic« von Brian Keene
Nur die Dunkelheit kann sie retten
Sechs Jugendliche stranden nach einem Konzert in einer üblen Gegend. Durch ein Missverständnis müssen sie fliehen und betreten ein verfallenes Haus. Doch dieses entpuppt sich als üble Falle: bewohnt von hässlichen Kreaturen, die nur eins wollen: Menschenfleisch! Aus den sechs Jugendlichen werden schnell nur noch vier. Doch diese wehren sich mannhaft. Allerdings hat das Haus noch viele Überraschungen für sie parat: Missgeburten, Verrückte, Blutrünstige und alle haben Hunger. Auch der Rettungstrupp, der zu Hilfe eilt merkt recht bald, dass nur die Flucht hilft…
Ich mag Horrorschocker, die ganz ohne Sex auskommen. Dieses Buch besticht durch Grausamkeiten und literweise Blut, haufenweise Monstrositäten und Schmerz. Das Tempo des Buches ist unheimlich schnell. Gleich am Ende des ersten Kapitels geht es in die Vollen und der erste Junge verliert seinen Kopf. Schlag auf Schlag geht es dann weiter mit der Quälerei. Manche der Jugendlichen schaffen es erst einmal, zu fliehen. Doch als sie dann getrennt werden geht die Post erst so richtig ab. Unheimliche Wesen, schockige Monster und dunkle Gänge lassen dem Leser die Haare zu Berge stehen und so mancher Schauer wird ihm wohl (wohlig oder nicht) über den Rücken laufen wenn wieder eine neue Abscheulichkeit auftaucht. Dazu die Vorstellung, dass sich alles im Dunklen abspielt und in teilweise engen Gängen, keiner weiß, was auf die armen Opfer zukommt – das sorgt für Kopfkino pur!
Stellenweise wird jedoch etwas dick aufgetragen „… schnitt er ihm den Kopf ab und sein letzter Blick fiel auf seinen abgetrennten Körper“ . Naja! Davon abgesehen, dass das Monster dem Jungen vorher schon die Kehle durchgeschnitten hatte und er eigentlich nicht mehr viel mitbekommen sollte. Aber warum nicht mal ein wenig übertreiben um zu schocken? Brian Keene gelingt wieder einmal der Rote Faden, der sich durch die Handlung zieht und reiht nicht nur Gemetzel an Gemetzel. Dadurch, dass er das Ganze von Jugendlichen handeln lässt wird der Leser noch mehr geschockt, Kinder lassen uns eher frösteln und Mitleid haben als Erwachsene.
Gegen Ende hatte ich aber fast schon genug an Kampf und Mord . Zumal uns der Autor immer wieder mal Hoffnung für die jungen Leute schöpfen lässt – nur um dann umso grausamer zuzuschlagen.
Fazit: „wenn lesen zur Mutprobe wird“ – so der Titel vom Festa-Verlag für seine Horrorschocker. Hier trifft das Zitat voll ins Schwarze!