Bernd Perplies Magierdämmerung 1
Für die Krone
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»Für die Krone« (Magierdämmerung 1) von Bernd Perplies
England 1897: Die Vereinigung der Magier, der Orden des silbernen Kreises, ist gespalten. Auf der einen Seite steht der erste Lordmagier Albert Dunholm, der an der alten Ordnung festhalten möchte, und auf der anderen Seite sein großer Gegenspieler, der Magier Victor Mordred Wellington. Wellington ist der Meinung, das die alte Ordnung ausgedient hat und Platz für eine neue machen sollte. Dazu entfacht er die uralte Magie die in der versunkenen und nun von ihm wiederentdeckten Insel Atlantis die Jahrtausende überdauert hat. Zudem sorgt er dafür, dass die Liste seiner potenziellen Feinde kleiner wird. Er lässt durch einen gedungenen Killer, bekannt als Der Franzose , Dunholm ermorden. Der Zufall will es, dass der Journalist Jonathan Kentham den Sterbenden findet und von ihm einen Ring überantwortet bekommt. Im Verlauf seiner Nachforschungen über den Toten macht Kentham die Bekanntschaft von Randolph Brown und Jupiter Holmes. Beide sind Magier und Freunde von Dunholm. Zusammen mit Kenthan machen sich sich auf die Suche nach dem Mörder.
Aufgrund zahlreicher magischer Vorfälle in ganz England , hervorgerufen durch die Beschwörung der Magie aus Atlantis, wird allen dreien ziemlich schnell klar, dass sich etwas Unheilvolles seinen Weg in unsere Welt gebahnt hat. Diese magischen Vorfälle rufen auch Giles McKellen und seine Enkelin Kendra auf den Plan. Da Giles ein Freund von Dunholm ist, sollen er und Kendra, auf dem Weg von Glasgow nach London, ebenfalls von Wellingtons Schergen getötet werden. Als Kentham, Holmes und Brown davon erfahren, machen sie sich auf den Weg die beiden zu retten. Nicht nur das sie die Verschwörung in den eigenen Reihen aufdecken müssen, nun haben sie es auch noch mit dem Franzosen zu tun, denn dieser ist den beiden McKellens schon auf der Spur und die Zeit drängt.
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Das Lesen des Buches hat mir einfach keinen Spaß gemacht.
Ich, bekannt als überzeugter Erbsenzähler oder pedantischer Haar-in-der-Suppe-Sucher, habe einfach nichts gefunden aufgrund dessen ich dieses Buch kritisieren oder den Autor schelten könnte. Und das ist echt deprimierend. **gg**
Bernd Perplies hat hier einfach nur eine verdammt gute Arbeit abgeliefert. Die Geschichte hat mich schon von der allerersten Seite an gepackt und in ihren Bann gezogen. Sie ist spannend, phantastisch und wirklich gut durchdacht. Ich war schon rettungslos verloren, bevor ich es überhaupt wusste und das, obwohl ich eigentlich gar nicht so auf Fantasy Geschichten stehe. Aber, wer kann das denn auch ahnen? Daher bin ich ein Verfechter der Forderung, das auf dem Cover des Buches der Hinweis - Vorsicht, kann süchtig machen – stehen sollte. Denn, wie kann man dieses Buch lesen ohne das in einem das Verlangen geweckt wird auch die Folgebände konsumieren zu müssen?
Das vorliegende Buch ist das erste, welches ich von dem Neu-Perry-Rhodan-Autoren gelesen habe und, soviel ist gewiss, sicherlich auch nicht mein letztes. Aber, wer ist dieser Bernd Perplies eigentlich? Ist er tatsächlich der 35 Jahre alte gebürtige Hesse der Buchwirtschaft (was ist das denn) und Psychologie (oh nein, ein Seelenklempner) studiert hat oder ist er doch der getarnte Buchmagier der, und das mit voller Absicht, seine Leser verzaubert und in ein magisches London des Jahres 1897 entführt? Ich weiß es nicht, alles ist hier möglich.
Auf jeden Fall merkt man ihm und seiner Geschichte schon an, dass er, was Film und Buch betrifft, ein umfangreiches Wissen hat. Immer wieder werden kleine Hinweise, Sprichwörter oder Andeutungen auf bestimmte Filme oder Bücher in der Geschichte verstreut. Sehr gelungen ist auch die Verknüpfung mit den Arthur Conan Doyle Geschichten rund um Sherlock Holmes. Ein geradezu genialer Schachzug einen fiktiven Magier als Freund des historischen Autoren darzustellen, nach dessen Vorbild dann Doyle seinen berühmten Detektiv gestaltet hat und es dem Leser dann auch noch so plakativ aufs Brot zu schmieren.
Überhaupt sind alle Hauptcharaktere sehr liebevoll und sorgfältig ausgearbeitet. Vom unglücklich verliebten Journalisten angefangen, über den weiblichen Zauberlehrling aus Schottland bis hin zum, durch einen Magieunfall abstrus entstellten und mit Hörnern und Ziegenfuß ausstaffierten, Kutscher. Und ausgerechnet solch ein Team, verstärkt durch einen trinksüchtigen Magier, der zu allem Überfluss seine tote Katze Watson nennt, soll zum Hoffnungsträger der Menschheit werden und die Welt retten? Himmel hilf, das kann doch nur schief gehen, oder?
Die Schreibweise von Perplies ist recht blumig und ausschweifend. Einfache und kurze Sätze gibt es irgendwie nur sehr selten. Ein Satz muss mindestens zwei Kommata haben, sonst ist er zu kurz und unerwünscht. Das ist aber nicht störend, denn die Geschichte ist ja kein Telegramm, sondern beschreibt eine magische Welt und die kann man schlecht in einem kurzen Satz schildern. Ein Blitz ist ja nicht einfach nur ein Blitz, sondern vielmehr -ein himmlisches Leuchtfeuer das die Nacht durchtobt und in dessen grellen Glanz die Dämonen der Nacht aus ihrem Versteck gerissen werden-. So funktioniert das in einem phantastischen Buch. So und nicht anders.
Überhaupt erscheint alles so logisch und einleuchtend was, und vor allen Dingen wie, Perplies da schreibt. Das Hinüberwechseln in die Wahrsicht oder die unsichtbaren magischen Fadenverbindungen die miteinander verwoben sind und mit deren Hilfe man Sachen bewegen, Türen öffnen und Hüte zum Leben erwecken kann (ja, auch das). Das liest sich alles so lebhaft und plastisch das man fast selber anfängt das für möglich zu halten. Aber spätestens seit Akte X wissen wir ja sowieso: Die Wahrheit ist irgendwo da draußen. Hat Perplies sie vielleicht schon entdeckt?