Alan Dean Foster
Quofum
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»Quofum« von Alan Dean Foster
In der Commonwealth Konkordanz von Michael C. Goodwin (u. a. Heyne, ISBN: 3453043154) wird der Planet Quofum wie folgt beschrieben:
Q. ist eine sagenhafte Welt mit einem gewaltigen, blassen Firmament. Die Ozeane von Q. enthalten durchschnittlich 9 % Alkohol und ähneln im Geschmack verschiedenen Spirituosen. Die Sonne weist eine blassrosa Färbung auf und infolge der Raum- Zeitverschiebungen, die diese Welt nur gelegentlich auf den registrierten Koordinaten erscheinen lassen, wird Q. nur ab und an von Menschen besucht. Der Planet liegt am inneren Rand des Spiralarm, jenseits der Commonwealthgrenzen.
Wenn das mal keine guten Voraussetzungen für eine spannende Geschichte sind, weiß ich es auch nicht.
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6 Forscher des Commonwealth, 5 Menschen und ein Thranx, werden als Vorauskommando nach Quofum geschickt um eine Vorabuntersuchung des Planeten durchzuführen. Während die beiden Techniker, einer von ihnen ist der Kommandant, die Station und die technischen Anlagen aufbauen, untersuchen die 4 Wissenschaftler die nähere Umgebung. Dabei stoßen sie auf mehrere intelligente Lebewesen die sich untereinander befeinden. Schnell wird den Forschern klar, dass sowohl die Flora, wie auch die Fauna, unmöglich einer gemeinsamen Evolution entstammen können. Quofum ist ein Sammelsurium, teilweise absurder, Lebensformen.
Das ist aber nicht das Hauptproblem dem die Forscher gegenüberstehen. Einer der Expeditionsteilnehmern ist ein Qwarm, ein gedungener Meuchelmörder, der einzig und allein aus einem Grund an der Expedition teilnimmt: Eine alte Schuld einzufordern und, wenn das nicht möglich ist, den Betreffenden zu ermorden.
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Was so vielversprechend anfängt, entpuppt sich leider im Verlauf der Geschichte immer mehr als Nullnummer. Der Reiz des Unbekannten und Neuen tritt immer mehr in den Hintergrund und macht einer schnöden und relativ profanen Story Platz. Denn als der Qwarm nach vollendeter Arbeit den Planeten mit dem einzigen Beiboot verlässt, bleibt den Überlebenden, die keine Chance mehr haben den Planeten jemals wieder zu verlassen, nichts anderes übrig als ihre Forschungen weiter zu führen. Dabei verlieren sie aber immer mehr an Motivation und Lust, genau wie der Autor auch. Obwohl Quofum viel Platz für Abenteuer pur bietet, dümpelt die Geschichte so vor sich hin – ohne Höhepunkte. Selbst als die finale Entdeckung gemacht wird kann man über die Auflösung, was Quofum genau ist, nur herzhaft gähnen. Die Auflösung kommt Knall auf Fall und wird dem Leser auf den letzten Seiten präsentiert - nein, eigentlich mehr oder weniger hingeworfen. Das Ganze wird von den überlebenden Forschern auch nicht entdeckt oder herausgefunden, sondern wird ihnen vielmehr auf dem Silbertablett präsentiert. Die Auflösung soll vermutlich phantastisch daherkommen, wirkt aber eher konstruiert und unglaubwürdig.
Die Übersetzung wirkt teilweise etwas gewöhnungsbedürftig. Bis dato war mir z. B. der Begriff Humanxheit nicht geläufig. Liest sich auf den ersten Blick etwas komisch. Der Stil von Foster ist so wie immer. Untechnisch, geradlinig und schnörkellos. Die Charaktere bleiben relativ flach. Über ihre Vergangenheit, Sorgen oder Gedanken erfahren wir nichts oder nur sehr wenig. Sie existieren halt und sollen den Leser wohl nicht wirklich unterhalten, sondern lediglich die Geschichte vorantreiben. Sie sind austauschbar, eine Beziehung kann man schlecht zu ihnen aufbauen.
Entweder haben die Bücher von Foster für mich im Laufe der Zeit ihren Flair verloren, oder ich bin anspruchsvoller geworden - oder einfach nur älter. Quofum auf jeden Fall konnte mich nur stellenweise fesseln. Kein Vergleich zu Fosters früheren Werke wie Midworld, Cachalot oder Prisma. Niemand bedauert das mehr als ich.