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Ransom Riggs

Die besonderen Kinder 5
Das Vermächtnis der besonderen Kinder


 
»Das Vermächtnis der besonderen Kinder« (Die besonderen Kinder 5) von Ransom Riggs


Besprochen von:
 
Elohym78
Deine Wertung:
(4.5)

 
 
Jacob ist es gelungen, die Lichtesserin Noor Pradesh zu befreien und mit Hilfe der besonderen Kinder in Sicherheit zu bringen. Denn Noor ist laut einer uralten Prophezeiung eine der sieben. Was genau das bedeutet, daran arbeiten die Kinder und ihre Headmistress Alma Peregrine noch. Aber sobald sie V in ihrer Zeitschleife gefunden haben, wird sich das Rätsel bestimmt lösen. Doch bis dahin ist der Weg steinig, schwierig und vielleicht sogar tödlich! Denn die Gegenseite gibt sich nicht geschlagen und befreit die verurteilten Wights aus Devil's Acre.

Das Cover zeigt den Oberkörper einer Frau, vom Kopf bis zu den unteren Rippen. Der Rest des Körpers existiert nicht. Sie thront auf einem Tisch und blickt frontal in die Kamera. Sie ist eine der Wächterinnen, die einen der Eingänge zum Devil's Acre vor unerwünschten Eindringlingen bewacht. Das Bild passt einfach wunderbar zu der Reihe und verspricht, zusammen mit dem Klapptext, mal wieder ein außergewöhnliches Leseerlebnis.

Auf diesen, den fünften Teil der besonderen Kinder von Ransom Riggs habe ich mit gemischten Gefühlen geblickt. Die Truppe hatte in den vorhergehenden Bänden eine unerschütterliche Einheit gebildet, die mit den Jahren und ihren Erlebnissen gereift und gefestigt ist. Doch plötzlich bildeten sich Risse, die sich nicht mehr zu überbrücken schienen. Die Gruppe zerfiel vor meinen Augen, was richtig weh getan hat. Denn gerade der Zusammenhalt war für mich etwas, dass die Bände so unvergesslich werden ließ!
Um es kurz zu machen: die besonderen Kinder haben wieder zueinander gefunden und Ransom Riggs mir damit einen Herzenswunsch erfüllt! Die Differenzen hat die Gruppe nicht nur beiseite gelegt, sondern steht jetzt sogar noch enger zusammen! Sie verstehen und akzeptieren sich, kennen die Stärken und Schwächen der anderen genau so gut wie ihre eignen und stehen bis zum Letzten für ihre Überzeugungen ein. Die Gruppe ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied, sagt man, aber diese Gruppe macht sich Schwächen zu nutze und jeder hat einen gleichberechtigten Platz.

Für mich ist Rasom Riggs mit seinen besonderen Kindern ein unvergessliches und unvergleichliches Werk gelungen! Voller Kraft, Phantasie, Witz und Spannung schildert er eine Welt, die im geheimen, neben unserer existiert. Wir Normalen sollen natürlich von der Existenz der Besonderen nichts mitbekommen und sind gerne auf dem Auge blind, wenn mal etwas nicht so läuft, wie wir es kennen und gewohnt sind. Und für alles andere wird unser Gedächtnis eben gelöscht. Wer kann also ruhigen Gewissens behaupten, dass es keine Ymbrynen, Wights oder Hollows gibt? Ransom Riggs schildert diese Welt anschaulich und mit so vielen detailgetreuen Einzelheiten, dass die phantastische Welt von Devil's Acre, dem Panloopticon und den Zeitschleifen vor meinem innere Auge entstanden.

Besondere Würze erhalten die Bücher durch die vielen Fotos. Sie scheinen die Geschehnisse zu untermauern und oft zweifelte ich, ob nicht vielleicht doch ein Körnchen Wahrheit in den Schilderungen liegen könnte. Schnell wischte ich die Bedenken dann doch wieder als Phantasterei beiseite, aber irgendwie nagt es dann doch. Ransom Riggs schildert die Welt der besonderen Kinder so dermaßen anschaulich, dass ich mich zu ihnen nach Devil's Acres versetzen konnte und zum Panlooptikum und seinen grenzenlosen Möglichkeiten. Hinter jeder Tür steckt ein Geheimnis, eine andere Welt, eine Zeitschleife und schier unbegrenzte Orte, die ich gerne noch ergründen würde.

Schön finde ich, dass es nicht einen Protagonisten gibt, um den das Buch, oder besser gesagt die Serie, kreist, sondern es eine Gruppe ist. Ransom Riggs hat mit seinen besonderen Kindern ein Konglomerat von herausragenden Charakteren erschaffen, die seines gleichen sucht. Wie Zahnrädchen greifen sie ineinander, ergänzen sich und stehen als Gruppe zusammen. Trotzdem ist noch Platz, damit sich jeder individuell entfalten und seine Fähigkeiten ausbauen kann. Jacob ist nach seinen Erlebnissen seelisch gefestigter als andere, aber ohne die kleine und schwebende Olive eben doch ärmer und beschränkter in seinen Handlungen. Gerade in diesem Band macht der Autor nochmal deutlich, dass man als Gemeinschaft stark ist und nicht als Einzelner, auch wenn gerade die einzelnen Fähigkeiten die Gruppe stärken. Oder Emma, die das Feuer beherrscht und voller Leidenschaft ist.
Neu in der Gruppe ist Noor, die Lichtesserin und eine der sieben. Sie leidet unter ihrer Gabe; zumindest, bis sie ein Teil der Gruppe wird und sich das erste Mal in ihrem Leben vollständig angenommen fühlt. Sie ist offen für weitere Abenteuer und steht treu zu ihrer neuen Familie.

Mein Fazit

Für mich wieder ein grandioser Teil! Spannend, phantastisch, mitreißend und von der ersten bis zur letzten Seite absolut lesenswert!
[b]
 


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