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Oliver Schütte

Angel Island: Die Halloween-Anthologie


 
»Angel Island: Die Halloween-Anthologie« von Oliver Schütte


Besprochen von:
 
Elohym78
Deine Wertung:
(3.5)

 
 
Angel Isalnd: Eine kleine Insel mitten im Nirgendwo, wo jeder jeden kennt und man seine Tür nicht abzuschließen braucht. Die Menschen kennen und vertrauen sich. Neuankömmlinge werden zwar misstrauisch begutachtet, aber dennoch herzlich willkommen geheißen.
Doch jedes Jahr an Halloween schlecht das pure Grauen über die Insel. Morde, Quälereien und Angst gehen um. Oder ist der Nebel der vom Meer her kommt an allem schuld? Vernebelt er nur die Gehirn und alles ist nur ein Traum?

Das Cover zeigt Angel Island. Eine düstere, unsymmetrisch zugebaute Insel, die nicht zum Verweilen einlädt, sondern den Betrachter eher zur Umkehr bewegen möchte. Der Himmel ist düster, dass Meer schäumt bedrohlich und kein warmes Licht lädt Fremde ein. Ich finde es sehr gut zu Titel und Inhalt des Buches gewählt, da aus diesem Buch eine Bedrohung spricht, die auch förmlich zwischen den Seiten hervorquillt.

Ich finde es immer schwierig, eine gute Meinung zu einem Buch mit Kurzgeschichten abzugeben. Die eine Geschichte fesselte mich, die nächste fand ich langweilig; die eine blutrünstig, die nächste realistisch und schaurig. Doch in Angel Island ist es dem Verlag gelungen, eine sehr ausgewogene Mischung zusammen zustellen, die sich qualitativ kaum von einander unterscheiden. Natürlich sagte mir der Inhalt mal mehr oder weniger zu, aber dass es große stilistische Unterschiede geben würde, kann ich nicht sagen. Alle Autoren bewegen sich auf dem gleichen Niveau, was das Lesen für mich angenehm machte, da ich nicht ständig mit dem Gefühl kämpfen musste, mich neu in eine Geschichte einfinden zu müssen.
Besonders gut haben mir die kleinen Verknüpfungen der einzelnen Geschichten gefallen, die alle irgendwie ineinander übergriffen. Kleine Berührungspunkte, gut versteckt und doch da, machten das Lesen zu einem Genuss. Denn permanent überlegte ich, welche Figur ich eventuell schon aus einer anderen Geschichte kennen könnte. Der Mann am Straßenrand? Oder die Lehrerin? Die unscheinbare Alte, die das Geschehen von ihrem Garten aus beobachtet, oder doch eher den Leiter des örtlichen Krämerladens? Durch diese leichten Übereinkünfte bekam ich das Gefühl, dass eher ein Tag auf Angel Island geschildert wurde, nur eben aus unterschiedlichen Blickwinkeln, statt einfach nur eine Reihe Kurzgeschichten zu lesen. Ein interessanter und für mich sehr gelungener Ansatz!

Mein Fazit

Wunderbare Schauergeschichten für die dunkle Jahreszeit!
 


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