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George A. Romero

The Living Dead - Sie kehren zurück


 
»The Living Dead - Sie kehren zurück« von George A. Romero


Besprochen von:
 
Elohym78
Deine Wertung:
(3.5)

 
 
In der Nacht, als John Doe sich nach seiner Obduktion erhebt, als die Gerichtsmedizinerin Charlie gerade sein Herz in Händen hält, wird schnell klar, das ist das Ende der Menschheit! Denn die Toten erheben sich nicht nur, sondern machen gnadenlos Jagd auf die Lebenden! Ein Biss, ein Kratzer reichen, um die Seiten zu wechseln: Von den toten Lebenden zu den lebenden Untoten. Denn eins ist sicher: Die Menschheit steht nicht am Abgrund, sie ist längst darüber hinaus und weiß es nur noch nicht.

George A. Romero und Daniel Kraus haben über weite, sehr weite Teile ihres Buches hinweg einen blutigen, spannenden und abgrundtief bösen Zombiethriller geschaffen! Das Blut spritzt, die Jagd der Toten auf die Lebenden ist brutal und voller Gemetzel und Hinterhalte! Jede Seite ein nächster Höhepunkt im Zombie-Versum. Und dies gelingt den beiden Autoren nicht nur dank ausschmückender Schilderungen der Bösartigkeiten, sondern auch durch schnelle und interessante Szenenwechsel. Was zu Anfang noch unkoordiniert und willkürlich schien, wird zum Ende hin immer strukturierter, erklärender und sinniger.
Die einzelnen Handlungsstränge sind schnell, stets spannend und die Richtung, in die sie sich entwickeln unvorhersehbar, so dass ich permanent in irgendeine Richtung hetzte, um den Anschluss nicht zu verlieren. Richtig tolles Kopfkino mit Gruseleffekten!

Die Protagonisten, die George A. Romero und Daniel Kraus kreiert haben, wirkten authentisch. Ohne Probleme konnte ich mich in sie hineinversetzen und ihren Handlungen folgen. Ob das die Gerichtsmediziner Charlie Rutkowski und Luis Acocella waren, die mit einer professionellen Sicht die Geschehnisse des 23. Oktober schilderten, oder das reißerische Äquivalent dazu in Form des Fernsehsprechers Chuck Corso; die sehr geordnete und strukturierte Version des Soldaten Karl Nishimura oder aus der jugendlichen Sicht von Greer Morgan. Und über allem die Geschichtenbewahrerin Etta Hoffmann. Alles völlig unterschiedliche Menschen, die doch nicht besser einen Schnitt der Menschheit präsentieren hätten können. Zu Beginn des Buches, war jeder für sich ein Unikat, einzigartig und mit allen Schrullen und Klischees behaftet, die man sich nur denken konnte. Doch nach und nach, wuchsen sie über sich hinaus. Sie zerbrachen nicht an der Katastrophe, sondern lernten, lehrten und lebten. Ein Schritt nach dem anderen wurden sie nicht zu besseren Menschen, sondern zu anderen. Ihnen gelang es, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und einen mutigen Blick und dann einen mutigen Schritt in die Zukunft zu machen. Ich fand es bewegend und begeisternd, sie auf dem Weg dorthin begleiten zu dürfen; die Schrecken, den Schmerz, den Tod zu besiegen und am Ende mit ihnen da zu stehen. Lebend.

Aber das Ende ist für mich auch die große Überraschung des Buches! Wie schon gesagt, ich habe es geliebt, verschlungen und war begeistert! Ein fünf Sterne plus Buch, aber mit dem Schluss kam ich überhaupt nicht zurecht und ja, er hat mir das ganze Buch verleidet. Ich wollte Zombiegemetzel und keinen moralischen Zeigefinger. Viele werden dies vermutlich anders sehen und eher ein Aha-Erlebnis haben, mir ging es leider nicht so.


Mein Fazit

Zombie-Gemetzel mit Tiefgang; ein Sinn in der Sinnlosigkeit. Spannend, schnell, unvergesslich!
 


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