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2012-08-09

Perry Rhodan - Titelbild spaltet die Fangemeinschaft!

Am 03. September 2012 ist es soweit. Der Perry Rhodan Silberband Nr. 119 mit dem Titel – Der Terraner- erscheint. Eigentlich ein Grund zum Jubeln, ist in diesem Buch doch, der für viele Leser als Meilenstein geltende, Band 1000 von William Voltz enthalten. Warum aber kommt bei mir keine Freude auf, warum betrachte ich das ganze mit einem zweifelnden Blick?

Nun, als Antwort darauf kann ich nur sagen: Schaut euch das Cover an. Die Verunstaltung, der Makel, das Schandmal, der Tropfen der für mich das Fass zum überlaufen bringt.

Ich habe mich schon immer als Fan von Johnny Brucks Titelbildern geoutet, denn erst durch diese wurde ich zum Sammler und später zum Leser der Serie. Seine Raumschiffe, die Außerirdischen und die vielen fremden Welten die er kreierte, führten mich überhaupt erst zur Science Fiction – und ich wage mal zu behaupten, dass ich nicht der Einzige gewesen bin. Umso erschütternder war es für mich zu lesen, dass Johannes Herbert Bruck am 6. Oktober 1995 bei einem Autounfall ums Leben kam. Mit ihm starb ein Teil des Teams und ein Teil der Serie. Tröstlich zu wissen das sein Werk weiterbestehen wird, dass ich mir nur die alten Hefte aus dem Regal holen muss um wieder in die Welt des Perry Rhodan und des Johnny Bruck eintauchen zu können.
Für die Serie an sich mag das Erscheinen des 1000. Bandes ein Meilenstein gewesen sein, hatte man am Anfang doch nie und nimmer mit solch einem Erfolg gerechnet. Band 50 wäre klasse gewesen, Band 100 vermutlich sensationell, Band 1000 jedoch genauso wahrscheinlich wie der Kontakt mit den Arkoniden auf dem Mond – nämlich schlichtweg utopisch. Was muss es da wohl für William Voltz für eine Ehre gewesen sein diesen Band schreiben zu dürfen? Und ich gehe noch einen Schritt weiter. Was für eine Ehre muss es für Johnny Bruck gewesen sein dieses Titelbild zeichnen zu dürfen? Er hat eine gute Arbeit gemacht und ein würdiges Titelbild für einen Meilenstein der Perry Rhodan Serie gefertigt. Das alles passierte vor nun fast 32 Jahren. Und bald wird es wieder so weit sein, wird wieder ein Buch erscheinen in dem Band 1000 enthalten ist. Gekrönt wird das Werk auch diesmal wieder mit einem der herausragensten Covern die Johnny Bruck gezeichnet hat.

Nun ja, nicht ganz. Ein Bieber hat sich auf das Cover geschlichen, in Fankreisen auch als Justin Bieber bekannt. Man könnte auch sagen, ein Adonis, ein Tollenträger, ein Kerlchen wie ihn sich jedes Mädchen (und auch Schwiegermutter) wünscht.

Was ist passiert? Nun die Antwort darauf ist einfach. Johnnys Cover war nicht mehr gut genug, es hatte ausgedient und hängt vielleicht nun im Keller des Verlages um die Mäuse draußen zu halten. Das ist passiert. Dem Verlag ist plötzlich eingefallen, dass die Cover der vorherigen 118 Silberbände nicht mehr zeitgemäß sein könnten, den jungen Leser nicht mehr ansprechen oder anders gesagt keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervorlocken.

Nun, das ist legitim, ein Verlag ist nicht dafür da nostalgische Gefühle bei Altlesern hervorzurufen oder das Andenken an DEN Zeichner zu bewahren. Nein, ein Verlag muss dafür sorgen, dass ein Produkt gekauft wird, dass der Absatz stimmt. Und genau das hat der Verlag getan. Dafür bin ich ihm NICHT böse. Böse bin ich, weil er alten Wein in neue Schläuche füllt und das ganze dann als „zeitgemäß“ dem Leser verkaufen will. Hätte man, den von mir sehr geschätzten(!), Arnd Drechsler damit beauftragt ein völlig neues Cover zu kreieren und dieses dann auf den Silberband gepappt, hätte ich das maximal als schade empfunden, wäre aber dennoch in Ordnung gewesen. Nur diese Symbiose, den Bruck’schen Hintergrund mit dem blonden Adonis Drechslers zu kombinieren ist ein No-Go, ist für mich eine Missachtung des Andenkens an Johnny Bruck – und das hat dieser wirklich nicht verdient.

Bei all dem stelle ich mir nur eine Frage: Was wirkt auf die Zielgruppe –junge Leser- denn wohl abschreckender. Das Titelbild oder der Inhalt eines Buches? Oder anders gefragt: Kann ich junge Leser ködern in dem ich ihresgleichen auf das Cover pinsel und als Inhalt einen Haufen alter Männer präsentieren die über 30 Jahre alte Geschichten erzählen? Wenn das tatsächlich klappt, sollte man die Zielgruppe umformulieren in –dumme Leser-. Denn nur dumme Leser fallen auf solch einen Trick herein.

Ich wünsche dem Verlag alles Gute und hoffe das die Perry Rhodan Serie noch Jahre und Jahrzehnte laufen wird. Ich hoffe aber auch, dass so etwas nicht noch einmal passieren wird. Laßt Arnd Drechsler die Cover für die Bände ab 120 zeichnen. Er ist gut, er kann das. Aber, verflixt noch mal, hört damit auf die Cover von Johnny Bruck zu verunstalten. Denn auch er war gut und das hat er wirklich nicht verdient.

D.V.

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