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2013-10-13

Das war die BuCon 2013 - unsere Impressionen

Auch die diesjährige BuCon (Buchmesse Convention), die traditionellerweise am Wochenende der Frankfurter Buchmesse stattfindet, kann man eindeutig als einen vollen Erfolg bezeichnen. Am Samstag besuchten 500 engagierte Fantastikfans die Veranstaltung. Geboten wurden neben den Ausstellung und Verkaufsständen der Verlage ein sage und schriebe über 40 (!) Punkte umfassendes Programm, das vielfältige und außergewöhnliche Lesungen, Diskussionen und Happenings enthielt.

Wir konnten zwar nur einen kleinen Teil der Lesungen persönlich aufsuchen, doch in diesem Querschnitt wurde uns ein Hochkarätiges und höchst Spannendes geboten. Während letztes Jahr die Verleihung des phantastischen Preises der letzte aktive Programmpunkt war, fanden dieses Jahr auch danach weitere Lesungen statt.

Ein kleiner Auszug unserer Erlebnisse
Die Gebrüder T. S. Orgel lasen aus dem kommenden Band ihre Orks vs. Zwerge Reihe, von der es gegenwärtig noch keine gedruckte Ausgabe gibt. Sozusagen vor dem Druckgang konnten die Fans einen Einblick in das neue Werk gewinnen, um sich auf den Roman einzustimmen. Dabei plauderte das sympathische Autorenduo aus dem Nähkästchen über die Hintergründe und den Entstehungsprozess des Romans und stellte sich tapfer allen Publikumsfragen. Abends konnten T.S. Orgel schließlich einen der begehrten Phantastik-Awards mit nach Hause nehmen. Wohl verdient, wie wir meinen.

Die Lesung der amerikanischen Bestsellerautorin Sarah J. Maas, aus "Throne of Glass - Die Erwählte", war schon etwas Besonderes. Ihre Übersetzerin Ilse Layer moderierte gekonnt die Veranstaltung und entlockte der Autorin viele in die Tiefe gehenden Informationen rund um das Werk. Als erstaunlich und ungewöhnlich hat sich ihre Arbeitsweise herausgestellt. Anstatt sich schriftliche Notitzen zu machen, setzt die Amerikanerin auf Musikplaylisten mit bis zu 600 Musikstücken, um die Struktur ihrer Bücher zu bestimmen. Die Playlisten gibt es auszugsweise für die Fans auf der Webseite der Autorin.
Ebenfalls erfrischend anders war die Vorlesung selber dadurch, dass die Autorin nur eine kurze Passage aus ihrem Buch auf Englisch vortrug, während das Groß in der deutschen Sprache von der Schauspielerin Jana Schulz gelesen wurde. Obwohl viele Autoren auf der BuCon gute Vorleser sind, hat Jana Schulz Stimme uns am meisten in den Bann geschlagen. Das ist eigentlich verständlich, ist Sie doch die Sprecherin des dazugeörigen Hörbuches und daher in der Profisprecher-Liga.

Man könnte meinen, dass Horrorbücher naturgemäß ein kleineres Publikum haben. Nicht so die Lesung zu "Teufelsacker" von Carsten Steenbergens, die eine der am meistbesuchten Veranstaltungen war und den großen Lesesaal vollständig füllte. Der Autor konnte seine Zuhörer durch die gekonnte und auch witzig spritzige Lesung begeistern, die durch sein außergewöhnliches Werk führte. Bestimmt wird anschließend jeder Besucher, genauso wie wir, seine Nase in "Teufelsacker" stecken, um zu erfahren, wie es denn in seinem packenden Werk weiter geht.

Womöglich war Kai Meyer's Lesung, die im demselben Saal stattfand, noch besser besucht, fanden doch einige Besucher keinen Sitzplatz mehr vor und mussten stehen. Kai Meyer feierte sein fast auf den Tag genaues 20-Jähriges Jubiläum als Buchautor. Zu diesem Anlass las er aus seinen alten wie neuen Werken chronologische Ausschnitte und reicherte diese mit dem Wissen um deren Entstehung an, gewürzt mit gut ankommenden Anekdoten. Auch wir wünschen ihm alles Gute und mindestens nochmals weitere erfolgreiche 20 Jahre!

Der in Chicago geborene Autor Tom Finn trug aus seinem neuen Roman "Schwarze Tränen" vor. Einer humorvollen Geschichte über einen höllischen Machtkampf, der in der Apokalypse enden könnte und nur von Lukas Faust und seinem schwarzen Pudel Mephisto verhindert werden kann. Der Autor las mehrstimmig und überzeugend aus dem Buch und entlockte dem Publikum mit fast jedem Satz ein fröhliches Gelächter.

Nicht weniger humorvoll aber auch sehr skurril ging es bei der Lesung "Schräges und SchrottT" von Uwe Post zu. Der Autor empfing in bereits Weihen des Deutschen Phantastik Preises und den Kurd-Laßwitz-Preis für das, was er am besten kann, nämlich äußerst lustige bizzar-skurrile Science-Fiction-Geschichten zu schreiben. Sein Roman um die Crap-Metal-Band SchrottT wurde mit einigen Kurzgeschichten garniert und das Publikum hat es ihm mit herzlichen Lachbrüllern vergütet. Wir meinen, das er zusammen mit Tom Finn das Prädikat für die lustigste Lesung bekommen sollte.

Andrea Bottlinger las aus ihrem Urban-Fantasy-Roman "Aeternum" vor - das ist keine Romanze, nur Großstadt-Fantasy, wie wir uns vergewissert haben. Die Geschichte spielt um den mysteriösen Einsturz des Alexander-Platzes in Berlin. Weder Engel noch Dämonen scheinen zu wissen, was dies verursacht haben könnte, argwöhnen sie jedoch einen Zug der Gegenseite. Das führt zu Machtkämpfen, die die Welt erschüttern. Das Mysteriöse der Geschichte hat uns gepackt, deshalb werden wir dem Geheimnis mit einem eigenen Buchexemplar auf die Spur kommen.

Robert Corvus Vorlesung zu seiner Buchreihe "Die Schattenherren", die ich im Übrigen aktuell lese und deshalb den Autor sehr schätze, musste ich schweren Herzens fern bleiben. Möge der Autor mir verzeihen.

Denn parallel dazu fand die Lesung von Horus W.Odenthal statt, auf die ich mich schon seit Langem gefreut habe. Horus las genauso stimmgewaltig wie versiert aus seinem Megawerk "Ninragorn" vor, mit dem er unserer Meinung nach zu Recht für den Deutschen Preis nominiert wurde. Das erstaunte Publikum wurde zwischen den bewegt vorgelesenen Passagen der Saga mit Liedern zur Geschichte des Helden und der XVII Division unterhalten, die der Autor mit seiner rauen Rock'n Roll Stimme gekonnt sang und die sicher auch einem Bühnenauftritt gut gestanden hätten. Zum Schluss verriet uns Horus W. Odenthal, dass sein neuestes Werk "Homunkulus", das ebenfalls in der Ninragon-Welt spielen wird, schon in wenigen Wochen vollendet sein wird. Wir fruen uns darauf.

Mit diesem Highlight sind wir auch schon am Ende unseres diesjährigen BuCon-Besuches angelangt. Wir bedanken uns an dieser Stelle bei all den Autoren, die uns wunderbar unterhalten haben. Ganz besonderen Dank gilt den Veranstaltern, die die titanischen Mühen der Organisation auf sich genommen haben, um dieses fantastische Erlebnis zu ermöglichen. Nochmals ein herzlichstes Dankeschön. Wir kommen nächstes Jahr gerne wieder.


Bitte auf die Bilder klicken, um eine größere Darstellung zu erhalten.

Die Bilder wurden von Yvonne und Adrian Maleska fotografiert. Alle Rechte vorbehalten.


A.M.

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